Dokument lesen
FDP - Wiesbadener Grundsätze
Grundsatzprogramm vom 22.04.2012 PDF
#493
Fenster schließen und zurück
Die Belastbarkeit einzelner fühlender Wesen stellt für verantwortungsvolle Liberale eine Grenze der Freiheit dar.
#494Daher setzen sich Liberale für Tierschutz bei Wildund Nutztieren sowie eine tiergerechte Haltung ein.
#495Blaues Wachstum Eine nachhaltige Entwicklung bedeutet nicht zwangsläufig Verzicht.
#496Es geht nicht nur darum, weniger zu verbrauchen, sondern intelligenter zu gebrauchen.
#497Es geht nicht nur darum, weniger wegzuwerfen, sondern darum, mehr wiederzuverwenden.
#498Ressourcen effizient und im Sinne einer Kreislaufwirtschaft zu nutzen, erfordert technologische Innovationen und intelligente Nutzungskonzepte.
#499Häufig behindern unbeabsichtigte Wechselwirkungen die zielrationale Umsetzung guter, aber isolierter Absichten.
#500So kommen erneuerbare Energien in Konflikt mit Naturund Landschaftsschutz, Lebensmittel aus ökologischem Landbau steigern den Flächenverbrauch, Energiesparlampen benötigen giftiges Quecksilber.
#501Wer aber lernt, in Zusammenhängen und Wechselwirkungen zu denken, entwickelt einen Sinn für das Mögliche und entdeckt Chancen für Innovationen.
#502Nachteile können sich als Vorteile erweisen, und die Abfälle des einen Produktes sind Ressourcen für ein anderes Gut.
#503Neue Technologien und Lösungen dürfen deshalb nicht vorrangig danach beurteilt werden, ob sie einzelne negative Folgen des heutigen Wirtschaftens abmildern, sondern ob sie insgesamt zu Verbesserungen und positiven Wechselwirkungen ökonomischer, sozialer und ökologischer Aspekte führen.
#504Ein erweiterter, systemischer Blick auf die Wertschöpfungskette setzt unerwartete Potentiale blauen Wachstums frei.
#505So wie die Green Economy in der gesellschaftlichen Debatte zur Blue Economy weiterentwickelt wird, so setzen wir auf Technologie, Innovation und ganzheitliche Lösungen.
#506Wir wollen ein nachhaltiges, verantwortliches und systemisch intelligentes Wachstum.
#507Dieses Wachstum ist blaues Wachstum.
#508Freiheit und Wachstum brauchen Ordnungsrahmen Für Liberale ist die Soziale Marktwirtschaft auch ökologischen Zielen verpflichtet.
#509Mit den Bürgern, mit Unternehmern, Arbeitnehmern und Verbrauchern wollen wir Deutschland verändern – gemeinsam mit ihnen, nicht gegen sie.
#510Wir wollen die Innovationskraft der Marktwirtschaft in den Dienst des Fortschritts stellen.
#511Dabei muss die Schonung der natürlichen Lebensgrundlagen noch stärker zum wirtschaftlichen Eigeninteresse werden.
#512Aus diesem Grund wollen wir die marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen so setzen, dass Knappheiten über den Preis zum Ausdruck kommen und die Menschen auf diese Weise zu mehr Ressourceneffizienz motiviert werden.
#513Der Markt setzt Knappheitssignale effizient um – doch dazu müssen diese Signale auch gegeben werden.
#514Wenn Güter keinen Preis haben, können Märkte nicht effizient funktionieren und ökologische Kosten werden infolgedessen zwischen Weltregionen und Generationen umverteilt.
#515Liberale Ordnungspolitik muss daher der Nachfrage kommender Generationen, langfristigen ökologischen Risiken und unmittelbaren Verantwortung für die Freiheit externen Effekten einen Preis geben.
#516Es muss das Verursacherprinzip gelten, und wo es möglich ist, sind Eigentumsrechte zu definieren.
#517Die Abwendung von Gefahren erfolgt durch das Ordnungsrecht.
#518Belastungsgrenzen müssen vorrangig durch Mengen steuernde Marktinstrumente wirksam umgesetzt werden, wie zum Beispiel den Emissionshandel.
#519Auf diesem Weg wird aus der Verbrauchsökonomie die Effizienzökonomie.
#520Wachstum braucht Generationengerechtigkeit Liberale messen ihre Freiheit auch an der Freiheit nachfolgender Generationen.
#521Eine dynamische und offene Gesellschaft hält auch ihre Zukunft offen.
#522Es steht uns nicht zu, die Freiheit unserer Nachkommen durch unumkehrbares Handeln einzuschränken.
#523Wir leben heute vielfach über unsere Verhältnisse: finanziell, aber auch ökologisch.
Fenster schließen und zurück
Anzeige: