Vergleich von Wahlprogrammen und Grundsatzprogrammen

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vom 18.06.2025 PDF
#971
Der „Green Deal“ der EU soll ein zentraler Innovations- und Wachstumsmotor für Industrie- und Wirtschaft sein und Europa eine führende Rolle im Wettbewerb um die grünen Zukunftstechnologien sichern.
#972
Auf das große Investitionsprogramm der USA (den Inflation Reduction Act) hat die EU-Kommission mit einem eigenen Gesetz geantwortet (dem Net Zero Industry Act).
#973
Der „Green Deal“ der EU reicht allerdings nicht einmal dafür aus, die selbst gesteckten Klimaziele zu erreichen.
#974
Die Investitionsprogramme der EU sind vor allem darauf ausgerichtet, die Wettbewerbsfähigkeit der Konzerne zu verbessern und ihre Gewinne zu maximieren.
#975
Ziel der EU ist ein grün angestrichener Kapitalismus.
#976
An der Verteilung von Profiten und Löhnen, von Privatem und Öffentlichem und von gesell schaftlichem Reichtum soll sich nichts ändern.
#977
Die Industriehilfen der EU sind nicht an arbeitsrechtliche und soziale Kriterien geknüpft – das ist sogar in den USA anders.
#978
Die Linke setzt sich stattdessen für den sozialen und ökologischen Umbau der Indust rie in der EU ein.
#979
Einen „grünen Kapitalismus“ wird es nicht geben.
#980
Wir brauchen eine Industrie, die den Planeten für unsere Kinder erhält, die Demokratie und Mitbestim mung im Umbau stärkt und nicht abbaut, und die den Alltag für alle besser macht.
#981
Das erreichen wir mit einer aktiven Industriepolitik, die gute Arbeit schafft, das Klima schützt und auf sinnvolle und zukunftsfähige Produktion setzt.
#982
Wir wollen eine Indust riepolitik, die aufbaut, umbaut und rückbaut.
#983
Und gleichzeitig öffentliches Eigentum und Mitbestimmung stärkt.
#984
Steuerschlupflöcher wollen wir schließen und eine Min deststeuer für transnationale Konzerne erheben.
#985
(Siehe Kapitel 1, „Steuern gegen Ungleichheit und für eine gute Zukunft“) Subventionen und Investitionshilfen für eine CO2-freie Industrie müssen an soziale Bedingungen für gute Arbeit, Tariftreue, konkrete Beschäftigungszahlen, Ausbildungsquoten und Standortgarantien geknüpft werden.
#986
Wer Beschäftigungsabbau betreibt, muss Fördergelder zurückzahlen.
#987
Es dürfen keine Unternehmen in Steueroasen außerhalb der EU gefördert werden.
#988
Industrieförderungen müssen an klare soziale, ökologische und arbeitsrechtliche Kriterien gebunden werden.
#989
Dividendenausschüttungen müssen bei der Inanspruch nahme von staatlichem Rettungsgeld verboten werden.
#990
- Mithilfe von Differenz- und Klimaschutzverträgen (CCfDs) wollen wir klimafreundli che Technologie bei der Um- und Ausrüstung von Produktionsanlagen fördern und Beschäftigung schützen: Energieintensive Industriebetriebe erhalten Finanzhilfen für die Umrüstung auf eine CO2-arme Produktion in Höhe der Differenz der CO2 Vermeidungskosten und dem CO2-Zertifikatspreis.
#991
So bleiben Industriebetriebe in der Transformation wettbewerbsfähig und Beschäftigung kann geschützt werden.
#992
- Das Europäische Beihilferecht wird geändert: Der von der EU bereits verabschiedete befristete Krisenrahmen Temporary Crisis Framework (TCF) muss ausgeweitet und verstetigt werden. Verfahren müssen insgesamt beschleunigt werden.
#993
- Insbesondere die Wettbewerbs- und Beihilferegelungen in Artikel 101 und 107 des Vertrages der Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) müssen abgeändert werden: Kartellrechtliche und subventionsrechtliche Ausnahmen müssen zugelas sen werden, wenn die Förderung den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) dient.
#994
Und /oder wenn die Beihilfen einen wesentlichen Beitrag für den sozialen und ökologischen Umbau der Wirtschaft leis ten.
#995
- Die Regeln für die öffentliche Auftragsvergabe müssen so verändert werden, dass Kommunen und andere öffentliche Auftraggeber*innen nach sozialen, arbeitsrecht lichen und ökologischen Kriterien ausschreiben und entscheiden dürfen.
#996
Öffentli ches Geld gibt es nur noch bei guter Arbeit und Tariftreue.
#997
(Siehe Kapitel 1, „Für starke Kommunen“)
#998
- Wir wollen einen innereuropäischen Solidaritätsmechanismus einführen, um die Industrie finanzschwächerer Mitgliedstaaten zu unterstützen, wenn das Beihilfe recht gelockert wird.
#999
Der Solidaritätsmechanismus soll verhindern, dass die wirt schaftlichen Ungleichgewichte in der EU noch stärker werden, weil Länder wie Deutschland oder Frankreich höhere Finanzhilfen organisieren können.
#1000
- Die strategischen Förderprojekte der Europäischen Kommission, IPCEIs (Important Projects of Common European Interests), müssen ausgeweitet und zugleich an striktere ökologische und soziale Kriterien geknüpft werden.
#1001
Neben Halbleitern, grünem Wasserstoff und Batterien müssen auch für Wind- und Solarkraft neue In dustriekonglomerate und -cluster aufgebaut werden.


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