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vom 18.06.2025 PDF
#951
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Wir stellen das Wohl der Menschen vor Profite!
#952Die Europäische Union hat bisher in ihrer Wirtschaftspolitik auf mehr Profit für Unter nehmen, mehr Markt und mehr Konkurrenz gesetzt.
#953Sie hat öffentliches Eigentum, öffentliches Wirtschaften und öffentliche Steuerung begrenzt.
#954Jede Kommune kennt den Zwang, Verträge und Dienstleistungen so auszuschreiben, dass jeder Anbieter in der EU sich bewerben kann.
#955Gewinner sind meist die günstigsten Angebote auf Kosten von Menschen und Umwelt.
#956Der sozialökologische Umbau erfordert auch eine verän derte Ausschreibungspolitik, mit der nicht nur standardisierte Produkte und Leistungen beschafft werden.
#957Die Möglichkeiten, über Ausschreibungen Angebote für neue, innovative Lösungen einzuholen, müssen erweitert werden.
#958Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie konnten wir die Mängel des Marktes sehen: zu wenig Masken, Impfstoffe, Luftfilter für die Schulen.
#959Lieferketten sind zusammen gebrochen, denn es gab zu wenig regionale Wirtschaftskreisläufe, zu wenig regionale Produktion und es dauerte zu lange, dringend benötigte Dinge produzieren zu lassen.
#960Das wollen wir ändern.
#961Eine starke, unabhängige Wirtschaft in der EU muss heißen: Wir steuern die Industrie in eine soziale und ökologisch gerechte Zukunft mit guter Arbeit und guten Löhnen und wie stärken regionale Wirtschaftskreisläufe: Wir wollen vorran gig dort produzieren, wo die Dinge verbraucht werden.
#962Wir treiben die nachhaltige Rohstoffwende und die Agrarwende voran.
#963Für Die Linke ist klar: Die Wirtschaftswende kann nur gemeinsam mit den Beschäftig ten gelingen.
#964Nur mit einem Ausbau von Demokratie und Mitbestimmung, mit neuen Perspektiven auf sinnvolle und klimagerechte (Industrie-)Produktion, mit sozialen Sicherungssystemen, die vor Armut schützen, kann aus Angst vor Veränderung Mut und Hoffnung auf ein besseres Leben erwachsen.
#965Transformation bedeutet dann einen Gewinn an Lebensqualität.
#966Unser Ziel ist das gute Leben für alle – nicht Profit für die wenigen.
#967Die Industrie gerecht umbauen
#968Die Wirtschaft kann nur mit staatlichen Interventionen klimagerecht umgebaut werden.
#969Es ist Zeit, dass die Wirtschaftspolitik sich von den neoliberalen Mythen verabschiedet und auf öffentliche Investitionen für eine soziale und ökologisch gerechte Wirtschaft setzt.
#970Mit dem Investitionsprogramm NextGenerationEU hat die EU erstmals in großem Umfang Kredite aufgenommen (750 Milliarden Euro), die vor allem in die Ökologisie rung und Digitalisierung investiert werden sollen.
#971Der „Green Deal“ der EU soll ein zentraler Innovations- und Wachstumsmotor für Industrie- und Wirtschaft sein und Europa eine führende Rolle im Wettbewerb um die grünen Zukunftstechnologien sichern.
#972Auf das große Investitionsprogramm der USA (den Inflation Reduction Act) hat die EU-Kommission mit einem eigenen Gesetz geantwortet (dem Net Zero Industry Act).
#973Der „Green Deal“ der EU reicht allerdings nicht einmal dafür aus, die selbst gesteckten Klimaziele zu erreichen.
#974Die Investitionsprogramme der EU sind vor allem darauf ausgerichtet, die Wettbewerbsfähigkeit der Konzerne zu verbessern und ihre Gewinne zu maximieren.
#975Ziel der EU ist ein grün angestrichener Kapitalismus.
#976An der Verteilung von Profiten und Löhnen, von Privatem und Öffentlichem und von gesell schaftlichem Reichtum soll sich nichts ändern.
#977Die Industriehilfen der EU sind nicht an arbeitsrechtliche und soziale Kriterien geknüpft – das ist sogar in den USA anders.
#978Die Linke setzt sich stattdessen für den sozialen und ökologischen Umbau der Indust rie in der EU ein.
#979Einen „grünen Kapitalismus“ wird es nicht geben.
#980Wir brauchen eine Industrie, die den Planeten für unsere Kinder erhält, die Demokratie und Mitbestim mung im Umbau stärkt und nicht abbaut, und die den Alltag für alle besser macht.
#981Das erreichen wir mit einer aktiven Industriepolitik, die gute Arbeit schafft, das Klima schützt und auf sinnvolle und zukunftsfähige Produktion setzt.
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