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vom 18.06.2025 PDF
#934
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Denn wir müssen die größte Menschheitsaufgabe dieses Jahrhunderts bewältigen: die ökologische Krise aus Klimawandel, Naturzerstörung und Ressourcenknappheit.
#935Die EU begegnet dem mit einer grünliberalen Modernisierungsstrategie: Steuergeschenke für den klimaneutralen Umbau von Unternehmen und technologische Innovation sollen neue grüne Profitmög lichkeiten schaffen.
#936Neue grüne Märkte sollen entstehen.
#937Aber die Kosten tragen die Bürger*innen.
#938Dem entgegen stehen nationalkonservative und extrem rechte Parteien.
#939Sie leugnen die ökologische Krise und versprechen ein „Weiter so“ im fossilen Kapitalismus, mit Öl und Gasimporten aus Diktaturen, mit schmutziger Braunkohle und einer Industrie, die weiter Profit auf Kosten von Mensch und Natur machen kann.
#940Wir wollen keinen grün lackierten Kapitalismus, der die soziale Ungerechtigkeit weiter verschärft.
#941Die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg haben die Verletzlichkeit von Lieferketten und transnationalen Netzwerken (wie Pipelines und dem internationalen Zahlungssystem SWIFT) gezeigt.
#942Die globalisierte Wirtschaft ist extrem krisenanfällig.
#943Die USA, China und die EU ringen um die Vormachtstellung bei der Produktion grüner Technologien und versuchen, die Welt in Einflusssphären aufzuteilen.
#944Die zugespitzte Konkurrenz, Handelskriege, Aufrüstung, gewaltsame Konflikte bis hin zu Kriegen verschärfen die ökologische Krise weiter.
#945Knappe Ressourcen und finanzielle Mittel, die für den Umbau der Wirtschaft dringend nötig wären, werden auch durch ein wirtschaftliches Wettrüsten verschleudert.
#946Jeder Machtblock versucht, Marktführer für grüne Technologien zu werden und die Konkurrenz auszustechen.
#947Dadurch verlieren wir Zeit und Ressourcen im Kampf gegen die Klimakatastrophe und setzen Menschen leben aufs Spiel.
#948Wir sagen: Der Weg aus Klimakatastrophe, internationaler Eskalation und sozialer Ungleichheit beginnt mit einer grundlegend anderen Wirtschaftspolitik.
#949Kosmetische Korrekturen reichen nicht.
#950Unsere Gesellschaft braucht eine sozial und ökologisch gerechte Wirtschaftswende.
#951Wir stellen das Wohl der Menschen vor Profite!
#952Die Europäische Union hat bisher in ihrer Wirtschaftspolitik auf mehr Profit für Unter nehmen, mehr Markt und mehr Konkurrenz gesetzt.
#953Sie hat öffentliches Eigentum, öffentliches Wirtschaften und öffentliche Steuerung begrenzt.
#954Jede Kommune kennt den Zwang, Verträge und Dienstleistungen so auszuschreiben, dass jeder Anbieter in der EU sich bewerben kann.
#955Gewinner sind meist die günstigsten Angebote auf Kosten von Menschen und Umwelt.
#956Der sozialökologische Umbau erfordert auch eine verän derte Ausschreibungspolitik, mit der nicht nur standardisierte Produkte und Leistungen beschafft werden.
#957Die Möglichkeiten, über Ausschreibungen Angebote für neue, innovative Lösungen einzuholen, müssen erweitert werden.
#958Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie konnten wir die Mängel des Marktes sehen: zu wenig Masken, Impfstoffe, Luftfilter für die Schulen.
#959Lieferketten sind zusammen gebrochen, denn es gab zu wenig regionale Wirtschaftskreisläufe, zu wenig regionale Produktion und es dauerte zu lange, dringend benötigte Dinge produzieren zu lassen.
#960Das wollen wir ändern.
#961Eine starke, unabhängige Wirtschaft in der EU muss heißen: Wir steuern die Industrie in eine soziale und ökologisch gerechte Zukunft mit guter Arbeit und guten Löhnen und wie stärken regionale Wirtschaftskreisläufe: Wir wollen vorran gig dort produzieren, wo die Dinge verbraucht werden.
#962Wir treiben die nachhaltige Rohstoffwende und die Agrarwende voran.
#963Für Die Linke ist klar: Die Wirtschaftswende kann nur gemeinsam mit den Beschäftig ten gelingen.
#964Nur mit einem Ausbau von Demokratie und Mitbestimmung, mit neuen Perspektiven auf sinnvolle und klimagerechte (Industrie-)Produktion, mit sozialen Sicherungssystemen, die vor Armut schützen, kann aus Angst vor Veränderung Mut und Hoffnung auf ein besseres Leben erwachsen.
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