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vom 18.06.2025 PDF
#901
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Die grundlegenden und langfristigen Zielsetzungen der Geldpolitik sollen im Parlament diskutiert und entschieden werden.
#902Gerade in Zeiten von Finanz- und Wirtschaftskrisen und beim sozialökologischen Umbau sind Zent ralbanken wesentliche Schlüsselakteure und müssen politisch kontrolliert werden.
#903- Zur Finanzierung des großen Bedarfs an öffentlichen Investitionen einschließlich des ökonomischen Wiederaufbaus Europas nach der Corona-Pandemie und der Ener giepreiskrise soll das Instrument von Euro-Anleihen ausgeweitet werden.
#904Wenn die EZB diese Anleihen garantiert, gibt es kein Haftungsrisiko.
#905(Siehe Kapitel 1, „Für ein starkes europäisches Gemeinwesen: Umverteilen von privat zu öffentlich“) - In der Inflationskrise versucht die EZB durch Erhöhung des Leitzinses die Inflation zu bekämpfen.
#906Das schadet mehr, als es nutzt: Dringend benötigte Investitionen wer den gebremst, die Preise sinken nicht.
#907Ein Teil der Inflation ist profitgetrieben und muss fiskalpolitisch bekämpft werden.
#908Übermäßig hohe Gewinne von Unternehmen müssen mit einer Übergewinnsteuer abgeschöpft werden.
#909(Siehe Kapitel „Krisengewinne besteuern“).
#910- Die Zinsen für Sparer*innen wollen wir an die Zinsen der Banken koppeln, damit diese den steigenden Leitzins weitergeben und sich nicht an Sparer*innen berei chern können.
#911- Wir fordern einen Deckel für Dispozinsen: Der Zinssatz für Dispositions- und Überziehungskredite darf maximal 5 Prozentpunkte über dem Leitzinssatz der EZB liegen.
#912So schützen wir Menschen, die sich am Rande des Existenzminimums bewe gen und den Dispokredit oft nutzen müssen.
#913Keine Macht den Internetriesen: BigTechs in die Schranken weisen
#914Geld und Währung müssen Teil staatlicher Souveränität bleiben, eine schleichende Privatisierung lehnen wir ab.
#915Internetgiganten (Amazon und Co) und Finanztechnolo gieunternehmen (zum Beispiel PayPal oder N26) müssen denselben Regeln und Gesetzen unterworfen sein, wie sie für konventionelle Finanzdienstleister (zum Beispiel Banken und Versicherungen) gelten.
#916- Die Linke befürwortet die Einführung eines digitalen Euro durch die EZB.
#917Der digitale Euro soll ein von der EZB garantiertes gesetzliches Zahlungsmittel sein, das Privat personen in begrenztem Maße und unverzinst auf Girokonten bei der EZB halten können.
#918Nur mit einer öffentlichen Alternative zu den Bezahlsystemen der großen Internetkonzerne können wir ihrer enormen Finanztechnik- und Datenmacht entge genwirken und glaubwürdig ein europäisches Datenschutzniveau durchsetzen.
#919Die technischen Voraussetzungen müssen geschaffen werden, um zumindest bei klei nen Beträgen anonymes Bezahlen sicherzustellen.
#920EU-Taxonomie und nachhaltige Geldanlagen
#921Die Linke setzt sich für ein verbindliches Bewertungs- und Klassifikationssystem (Taxonomie) für Geldanlagen auf europäischer Ebene ein, damit nachhaltige Geldanla gen transparent identifiziert werden können.
#922Neben Klimaschutz müssen auch soziale Aspekte stärker berücksichtigt und durch strenge Kriterien abgebildet werden.
#923Leitlinie sollten die Ziele der UN zur nachhaltigen Entwicklung (SDG) sein.
#924- Investitionen in Atomoder Gasenergie sind nicht nachhaltig und müssen aus der EU-Taxonomie gestrichen werden.
#925Greenwashing mit der EU-Taxonomie lehnen wir ab: etwa das Einbeziehen von konventionellen Schiffen und Flugzeugen oder Aus gleichsmaßnahmen von Biodiversitätsverlusten.
#926- Öffentliche Banken, wie die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Kreditanstalt für den Wiederaufbau (KfW), sollen nur noch nachhaltige Investitionen tätigen dür fen.
#927Die EZB darf nicht weiter Anleihen von Unternehmen mit hohen CO2 Emissionen aufkaufen und dadurch den Klimaschutz unterlaufen.
#928Sie braucht starke soziale und ökologische Standards und muss ihrer Verantwortung in der Förderung von Klimaschutz gerecht werden.
#929Kapitel 2. Wirtschaft sozial und ökologisch ge
#930recht umbauen
#931Die Wirtschaft muss den Menschen dienen.
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