Vergleich von Wahlprogrammen und Grundsatzprogrammen

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vom 18.06.2025 PDF
#894
Großbritannien und Kanada liefern den Beweis, dass das problemlos funktio niert: Dort verkaufen die Finanzminister Anleihen auch direkt an die Zentralbank.
#895
- Die EU-Verträge müssen geändert werden, um der EZB die Staatsfinanzierung zu ermöglichen.
#896
- Kurzfristig und vertragskonform könnte diese Funktion auch durch den Ankauf von Anleihen der Europäischen Investitionsbank (EIB) sowie nationaler Förderbanken erfüllt werden.
#897
- Wir wollen, dass die EZB demokratisch vom Europäischen Parlament kontrolliert wird und nicht weiter dem Einfluss von Finanzlobbyist*innen unterliegt.
#898
Gerade in Zeiten von Finanz- und Wirtschaftskrisen sind Zentralbanken politische Schlüsselak teure.
#899
- Wir wollen eine demokratische Kontrolle der EZB.
#900
Die Führungsgremien der EZB – wie EZB-Rat, EZB-Direktorium und EZB-Präsident*in – sollen vom Europäischen Parlament gewählt werden.
#901
Die grundlegenden und langfristigen Zielsetzungen der Geldpolitik sollen im Parlament diskutiert und entschieden werden.
#902
Gerade in Zeiten von Finanz- und Wirtschaftskrisen und beim sozialökologischen Umbau sind Zent ralbanken wesentliche Schlüsselakteure und müssen politisch kontrolliert werden.
#903
- Zur Finanzierung des großen Bedarfs an öffentlichen Investitionen einschließlich des ökonomischen Wiederaufbaus Europas nach der Corona-Pandemie und der Ener giepreiskrise soll das Instrument von Euro-Anleihen ausgeweitet werden.
#904
Wenn die EZB diese Anleihen garantiert, gibt es kein Haftungsrisiko.
#905
(Siehe Kapitel 1, „Für ein starkes europäisches Gemeinwesen: Umverteilen von privat zu öffentlich“) - In der Inflationskrise versucht die EZB durch Erhöhung des Leitzinses die Inflation zu bekämpfen.
#906
Das schadet mehr, als es nutzt: Dringend benötigte Investitionen wer den gebremst, die Preise sinken nicht.
#907
Ein Teil der Inflation ist profitgetrieben und muss fiskalpolitisch bekämpft werden.
#908
Übermäßig hohe Gewinne von Unternehmen müssen mit einer Übergewinnsteuer abgeschöpft werden.
#909
(Siehe Kapitel „Krisengewinne besteuern“).
#910
- Die Zinsen für Sparer*innen wollen wir an die Zinsen der Banken koppeln, damit diese den steigenden Leitzins weitergeben und sich nicht an Sparer*innen berei chern können.
#911
- Wir fordern einen Deckel für Dispozinsen: Der Zinssatz für Dispositions- und Überziehungskredite darf maximal 5 Prozentpunkte über dem Leitzinssatz der EZB liegen.
#912
So schützen wir Menschen, die sich am Rande des Existenzminimums bewe gen und den Dispokredit oft nutzen müssen.
#913
Keine Macht den Internetriesen: BigTechs in die Schranken weisen
#914
Geld und Währung müssen Teil staatlicher Souveränität bleiben, eine schleichende Privatisierung lehnen wir ab.
#915
Internetgiganten (Amazon und Co) und Finanztechnolo gieunternehmen (zum Beispiel PayPal oder N26) müssen denselben Regeln und Gesetzen unterworfen sein, wie sie für konventionelle Finanzdienstleister (zum Beispiel Banken und Versicherungen) gelten.
#916
- Die Linke befürwortet die Einführung eines digitalen Euro durch die EZB.
#917
Der digitale Euro soll ein von der EZB garantiertes gesetzliches Zahlungsmittel sein, das Privat personen in begrenztem Maße und unverzinst auf Girokonten bei der EZB halten können.
#918
Nur mit einer öffentlichen Alternative zu den Bezahlsystemen der großen Internetkonzerne können wir ihrer enormen Finanztechnik- und Datenmacht entge genwirken und glaubwürdig ein europäisches Datenschutzniveau durchsetzen.
#919
Die technischen Voraussetzungen müssen geschaffen werden, um zumindest bei klei nen Beträgen anonymes Bezahlen sicherzustellen.
#920
EU-Taxonomie und nachhaltige Geldanlagen
#921
Die Linke setzt sich für ein verbindliches Bewertungs- und Klassifikationssystem (Taxonomie) für Geldanlagen auf europäischer Ebene ein, damit nachhaltige Geldanla gen transparent identifiziert werden können.
#922
Neben Klimaschutz müssen auch soziale Aspekte stärker berücksichtigt und durch strenge Kriterien abgebildet werden.
#923
Leitlinie sollten die Ziele der UN zur nachhaltigen Entwicklung (SDG) sein.
#924
- Investitionen in Atomoder Gasenergie sind nicht nachhaltig und müssen aus der EU-Taxonomie gestrichen werden.


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