Dokument lesen
-
vom 18.06.2025 PDF
#871
Fenster schließen und zurück
Ein erster Schritt ist erhöhte Transparenz durch eine öffentliche, länderspezifische Berichtspflicht (Public Country-by-Country Reporting).
#872Konzerne müssen Umsatz, Gewinne und bezahlte Steuern für jedes Land, in dem sie wirt schaftlich aktiv sind, offenlegen.
#873Steueroasen trockenlegen und Finanzkriminalität verfolgen
#874Jährlich gehen mindestens 90 Milliarden Euro Steuereinnahmen verloren, weil Gewinne und Vermögen in Steueroasen „geparkt“ werden.
#875Geldwäsche und Subventionsbetrug wollen wir wirksamer bekämpfen und Steueroasen – auch „Made in Germany“ – austrocknen.
#876- Schluss mit Steuervermeidung: Der Wettlauf nach unten muss unterbunden werden.
#877Wenn Gewinne in Niedrigsteuergebiete verschoben werden, müssen sie in den einzelnen Ländern, in denen der Konzern aktiv ist, nachversteuert werden.
#878Konzerne müssen (stärker) am Ort ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten und der Umsätze besteu ert werden (Quellensteuer).
#879Das gilt besonders für die Besteuerung von Übergewin nen.
#880- Verbindungen zu Steueroasen kappen: Wir wolle eine Quellensteuer von 50 Prozent erheben auf alle Zahlungen (Dividenden, Zinsen und Lizenzabgaben) von Unter nehmen, die in nicht kooperative Staaten abfließen.
#881Damit machen wir Steuerflucht unattraktiv.
#882Die Unternehmen dürfen sich die Steuer nur anrechnen, wenn alle steu errelevanten Informationen offengelegt werden.
#883- Die Linke fordert den Aufbau einer europäischen Finanzpolizei zur Ermittlung und Bekämpfung von kriminellen Unternehmenspraktiken wie Steuerhinterziehung, Steuerbetrug, Geldwäsche und Korruption.
#884- Die Linke setzt sich für eine schärfere Geldwäscheregulierung für den grenzüber schreitenden Onlineglücksspielmarkt ein.
#885Hier wurde lange gezögert und vieles verschlafen.
#886Europäische Geldpolitik
#887Die Linke fordert die Demokratisierung der Europäischen Zentralbank (EZB).
#888Neben dem Ziel der Preisstabilität soll ihr Mandat auch auf Vollbeschäftigung und wirtschaftli che Entwicklung erweitert werden.
#889Ebenso muss der EZB die Finanzierung von Staats ausgaben ermöglicht werden, damit das künstliche Insolvenzrisiko von Euro-Staaten unterbunden wird.
#890Schon eine Garantie der Staatsanleihen würde diese de facto risikolos machen.
#891Denn die EZB kann als Schöpferin der Währung in Euro niemals pleitegehen.
#892Nur sie kann der Kreditgeber der letzten Instanz sein.
#893Ein inflationäres Risiko besteht nicht, weil die EZB weiterhin ihrem Inflationsziel von 2 Prozent verpflich tet ist.
#894Großbritannien und Kanada liefern den Beweis, dass das problemlos funktio niert: Dort verkaufen die Finanzminister Anleihen auch direkt an die Zentralbank.
#895- Die EU-Verträge müssen geändert werden, um der EZB die Staatsfinanzierung zu ermöglichen.
#896- Kurzfristig und vertragskonform könnte diese Funktion auch durch den Ankauf von Anleihen der Europäischen Investitionsbank (EIB) sowie nationaler Förderbanken erfüllt werden.
#897- Wir wollen, dass die EZB demokratisch vom Europäischen Parlament kontrolliert wird und nicht weiter dem Einfluss von Finanzlobbyist*innen unterliegt.
#898Gerade in Zeiten von Finanz- und Wirtschaftskrisen sind Zentralbanken politische Schlüsselak teure.
#899- Wir wollen eine demokratische Kontrolle der EZB.
#900Die Führungsgremien der EZB – wie EZB-Rat, EZB-Direktorium und EZB-Präsident*in – sollen vom Europäischen Parlament gewählt werden.
#901Die grundlegenden und langfristigen Zielsetzungen der Geldpolitik sollen im Parlament diskutiert und entschieden werden.
Fenster schließen und zurück
Anzeige: