Vergleich von Wahlprogrammen und Grundsatzprogrammen

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vom 20.06.2025 PDF
#782
Lebensmittel- und Energiekonzerne heben die Preise in Krisenzeiten so stark an, dass sie enorme Extragewinne erzielen.
#783
Gleichzeitig haben viele Regierungen in der EU die Steuern für Vermögen und Gewinne von Unternehmen abgesenkt – auch in Deutschland.
#784
Menschen mit niedrigerem und mittlerem Einkommen werden stärker belastet.
#785
Die Konzerne suchen immer nach Wegen, ihre Steuern nicht zu zahlen: Allein durch Steuerflucht gehen den EU-Staaten jährlich rund 46 Milliarden Euro verloren.
#786
Das ist ungerecht und geht auf Kosten von uns allen.
#787
Die Linke sagt: Wir können uns die Reichen nicht mehr leisten!
#788
Wir müssen Konzerne stärker an der Finanzierung des Gemeinwesens beteiligen, um die Armut in der EU abzuschaffen, die Wirtschaft sozial und ökologisch umzugestalten und die öffentliche Daseinsvorsorge zu stärken.
#789
Dafür braucht es zusätzliche Investitionen über Kredite (siehe Kapitel 1, „Für ein starkes europäisches Gemeinwesen: Umverteilen von privat zu öffentlich“) und zusätzliche Einnahmen durch Steuern.
#790
Hier gilt für uns: Durch Steuern können die EU und ihre Mitgliedstaaten die Ausrichtung der EU lenken.
#791
Die EU soll dort Verantwortung übernehmen, wo nationale Handlungsmöglichkeiten begrenzt sind, zum Beispiel bei der Besteuerung international tätiger Unternehmen.
#792
Dort, wo Mitgliedstaaten mehr Kontrolle haben, soll die EU die Umsetzung in den Ländern sicherstellen.
#793
Das Einstimmigkeitsprinzip der EU muss im Bereich Steuern abgeschafft werden.
#794
Sonst torpedieren Niedrigsteuerländer wie Ungarn oder Irland jeden Fort schritt.
#795
Hohe Vermögen und Erbschaften gerecht besteuern
#796
Eine gerechtere Besteuerung von Vermögen, Erbschaften und hohen Einkommen baut wirtschaftliche und politische Macht ab, verringert soziale Ungleichheit und stärkt dadurch die Demokratie.
#797
Mit den höheren Steuereinnahmen können wir die dringend benötigten Lehrkräfte, Erzieher*innen, Pflegekräfte, Sozialarbeiter*innen und auch die Bademeister*innen im örtlichen Schwimmbad bezahlen.
#798
Wir wollen einen europaweiten Korridor für abgestimmte Regelungen in den EU-Staaten, um Mindestbesteuerungen für hohe Vermögen, Erbschaften und Schenkungen festzulegen.
#799
- In Deutschland setzten wir uns dafür ein, dass die seit 1997 ausgesetzte Vermögen steuer wieder erhoben wird.
#800
Sie soll für Vermögen (abzüglich Schulden) ab 1 Million Euro gelten.
#801
- Die Steuerschlupflöcher bei der Erbschaftsteuer müssen geschlossen werden.
#802
Der österreichische Unternehmersohn und Red-Bull-Erbe Mark Mateschitz hat letztes Jahr 25 Milliarden steuerfrei geerbt.
#803
Für diese Superreichen sollen die Steuersätze für Erbschaften und Schenkungen erhöht und die persönlichen Freibeträge herun tergesetzt werden.
#804
- Die besonderen Kosten der Krise dürfen nicht den laufenden Haushalt belasten und zu Kürzungen führen.
#805
- Zur Bewältigung der Krisenlasten wollen wir eine einmalige Vermögensabgabe erheben.
#806
Globale Mindeststeuersätze für Unternehmen und Konzerne
#807
Die Finanzminister*innen der G20-Staaten haben sich 2021 auf einen globalen Min deststeuersatz von 15 Prozent geeinigt.
#808
Dieser reicht aber nicht aus, um den Steuer wettbewerb zwischen Staaten und die Steuerflucht von Unternehmen effektiv zu verhindern.
#809
- Wir fordern einen globalen Mindeststeuersatz für Unternehmen von 25 Prozent, um ernsthaft gegen Steuerwettbewerb und Profitverschiebung vorzugehen
#810
Krisengewinne besteuern
#811
Konzerne wie Total, Shell und RWE haben im Zuge des Ukraine-Kriegs durch enorme Preissteigerungen Rekordgewinne eingefahren.
#812
Solche Übergewinne, die deutlich über den Gewinnen der vergangenen Jahre liegen, lassen sich weder auf eine gesteigerte Leistungsoder Innovationskraft noch auf einen erhöhten Mehrwert für die Gesell schaft zurückführen.


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