Dokument lesen
-
vom 20.06.2025 PDF
#778
Fenster schließen und zurück
Steuern gegen Ungleichheit und für eine gute Zukunft
#779Die Privatisierung von öffentlichem Eigentum und Dienstleistungen ist in der EU vorangetrieben worden, dadurch ist die Ungleichheit gewachsen.
#780Auf der Suche nach schnellen Gewinnen haben viele Reiche und Konzerne ihre Gewinne in Spekulation mit Immobilien, Boden und Pflege gesteckt und sich auf Kosten der Mehrheit der Bevölke rung bereichert.
#781Die Mieten schießen durch die Decke, die Pflegekosten steigen.
#782Lebensmittel- und Energiekonzerne heben die Preise in Krisenzeiten so stark an, dass sie enorme Extragewinne erzielen.
#783Gleichzeitig haben viele Regierungen in der EU die Steuern für Vermögen und Gewinne von Unternehmen abgesenkt – auch in Deutschland.
#784Menschen mit niedrigerem und mittlerem Einkommen werden stärker belastet.
#785Die Konzerne suchen immer nach Wegen, ihre Steuern nicht zu zahlen: Allein durch Steuerflucht gehen den EU-Staaten jährlich rund 46 Milliarden Euro verloren.
#786Das ist ungerecht und geht auf Kosten von uns allen.
#787Die Linke sagt: Wir können uns die Reichen nicht mehr leisten!
#788Wir müssen Konzerne stärker an der Finanzierung des Gemeinwesens beteiligen, um die Armut in der EU abzuschaffen, die Wirtschaft sozial und ökologisch umzugestalten und die öffentliche Daseinsvorsorge zu stärken.
#789Dafür braucht es zusätzliche Investitionen über Kredite (siehe Kapitel 1, „Für ein starkes europäisches Gemeinwesen: Umverteilen von privat zu öffentlich“) und zusätzliche Einnahmen durch Steuern.
#790Hier gilt für uns: Durch Steuern können die EU und ihre Mitgliedstaaten die Ausrichtung der EU lenken.
#791Die EU soll dort Verantwortung übernehmen, wo nationale Handlungsmöglichkeiten begrenzt sind, zum Beispiel bei der Besteuerung international tätiger Unternehmen.
#792Dort, wo Mitgliedstaaten mehr Kontrolle haben, soll die EU die Umsetzung in den Ländern sicherstellen.
#793Das Einstimmigkeitsprinzip der EU muss im Bereich Steuern abgeschafft werden.
#794Sonst torpedieren Niedrigsteuerländer wie Ungarn oder Irland jeden Fort schritt.
#795Hohe Vermögen und Erbschaften gerecht besteuern
#796Eine gerechtere Besteuerung von Vermögen, Erbschaften und hohen Einkommen baut wirtschaftliche und politische Macht ab, verringert soziale Ungleichheit und stärkt dadurch die Demokratie.
#797Mit den höheren Steuereinnahmen können wir die dringend benötigten Lehrkräfte, Erzieher*innen, Pflegekräfte, Sozialarbeiter*innen und auch die Bademeister*innen im örtlichen Schwimmbad bezahlen.
#798Wir wollen einen europaweiten Korridor für abgestimmte Regelungen in den EU-Staaten, um Mindestbesteuerungen für hohe Vermögen, Erbschaften und Schenkungen festzulegen.
#799- In Deutschland setzten wir uns dafür ein, dass die seit 1997 ausgesetzte Vermögen steuer wieder erhoben wird.
#800Sie soll für Vermögen (abzüglich Schulden) ab 1 Million Euro gelten.
#801- Die Steuerschlupflöcher bei der Erbschaftsteuer müssen geschlossen werden.
#802Der österreichische Unternehmersohn und Red-Bull-Erbe Mark Mateschitz hat letztes Jahr 25 Milliarden steuerfrei geerbt.
#803Für diese Superreichen sollen die Steuersätze für Erbschaften und Schenkungen erhöht und die persönlichen Freibeträge herun tergesetzt werden.
#804- Die besonderen Kosten der Krise dürfen nicht den laufenden Haushalt belasten und zu Kürzungen führen.
#805- Zur Bewältigung der Krisenlasten wollen wir eine einmalige Vermögensabgabe erheben.
#806Globale Mindeststeuersätze für Unternehmen und Konzerne
#807Die Finanzminister*innen der G20-Staaten haben sich 2021 auf einen globalen Min deststeuersatz von 15 Prozent geeinigt.
#808Dieser reicht aber nicht aus, um den Steuer wettbewerb zwischen Staaten und die Steuerflucht von Unternehmen effektiv zu verhindern.
Fenster schließen und zurück
Anzeige: