Vergleich von Wahlprogrammen und Grundsatzprogrammen

Dokument lesen

-

vom 28.06.2025 PDF
#39
Trotz all ihrer Unzulänglichkeiten und Fehlkonstruktionen darf es kein Zurück hinter den politischen Erfolg der europäischen Integration, kein Zurück zum Nationalstaat geben.
#40
Wir wissen, dass der Kampf für soziale Garantien, für Klimagerechtigkeit, gegen Energiearmut, gegen die Macht transnationaler Konzerne allein auf der Ebene der Nationalstaaten nicht mehr aussichtsreich geführt werden kann.
#41
Um erfolgreich zu sein, brauchen wir grenzübergreifende Zusammenarbeit.
#42
Daher stellen wir uns als demokratische Sozialist*innen sowohl gegen die Befürworter*innen einer marktradika len EU als auch gegen das nationalistische Konzept eines „Europas der Vaterländer“.
#43
Im Bewusstsein der Verfassung der EU und der bestehenden Kräfteverhältnisse überlassen wir die europäische Ebene der Auseinandersetzungen nicht Neoliberalen und Rechten.
#44
Unsere Vorstellung von einem demokratischen Sozialismus ist internatio nal und umfasst daher den Kampf für eine demokratischere, sozialere Europäische Union.
#45
Die EU braucht dringend Veränderung.
#46
Oft werden große Unternehmen mit Steuergel dern unterstützt, während alle anderen den Gürtel noch enger schnallen sollen.
#47
Rennen, rackern, rasen für die Profite von Banken und Großkonzernen soll der Weg nach vorne sein.
#48
Statt sozialer Sicherheit sollen wir uns wahlweise mit einem etwas freundlicheren Anstrich, der Ausbesserung des bisherigen Pfades oder dem Treten nach unten zufriedengeben.
#49
Die Ungleichheit in Europa wächst, der Reichtum von wenigen steigt unaufhörlich – umso dringender braucht es eine starke Linke im Europaparlament, um gegen diese Missstände vorzugehen.
#50
Die Maastricht-Kriterien verbieten es, für langfristige öffentli che Ausgaben Kredite aufzunehmen.
#51
Im Ergebnis fehlt in der EU öffentliches Geld für Bildung, bezahlbares Wohnen, Pflege und Gesundheit, für funktionierende Kommunen und für die Abschaffung der Armut.
#52
Jedes vierte Kind in der EU lebt in Armut.
#53
Viele Gesundheitssysteme in der EU sind in der Corona-Krise in die Knie gegangen.
#54
Pflegekräfte haben bis weit über ihre Grenzen gearbeitet.
#55
Doch die Gewinne der Pflege- und Pharmakonzerne sind rasant gestiegen.
#56
Öffentliche Schulen und Hoch schulen sind marode, es gibt viel zu wenige Lehrkräfte.
#57
In vielen Städten herrscht Wohnungsnot für Menschen mit mittlerem und niedrigem Einkommen.
#58
Die Mieten explodieren, aber Wohnungskonzerne und Investmentfonds machen große Profite.
#59
Die Regeln zur Förderung von Wettbewerbsfähigkeit und Binnenmarkt haben die Privati sierung von öffentlichem Eigentum und öffentlichen Dienstleistungen vorangetrieben.
#60
Die Leistungen sind teurer und schlechter geworden.
#61
Mit den Renten wird auf den Finanzmärkten spekuliert.
#62
Große Digitalkonzerne zahlen viel zu wenig Steuern.
#63
Markt und Profitstreben bestimmen Lebensbereiche, die zuerst Bedarf und Bedürfnisse der Menschen befriedigen sollten.
#64
Von gleichwertigen Lebensverhältnissen sind wir innerhalb der EU und auch hierzulande weit entfernt.
#65
So kommen wir nicht durch die Krisen.
#66
So schaffen wir nicht den nötigen sozialökologischen Umbau.
#67
So retten wir nicht die Demokratie.
#68
Die EU scheitert nicht nur an der sozialen Frage.
#69
Sie wird ihre selbstgesteckten, viel zu niedrigen Klimaziele krachend reißen – unterdessen eskaliert die Klimakatastrophe mit Waldbränden, Dürren und Starkregen auch in Europa.


Fenster schließen und zurück

Anzeige: