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vom 22.06.2025 PDF
#504
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- Soziale Zentren schaffen!
#505Wir schlagen vor, leerstehende Gewerberäume in kom munale oder genossenschaftliche Hand zu überführen und als soziale Zentren zu nutzen.
#506Diese Orte sollen der Begegnung dienen und grundlegende Dienstleistun gen wie Post und Bank anbieten.
#507Sie können Räume für zivilgesellschaftliche Initiati ven, gemeinsames Kaffeetrinken, Diskussionsrunden, Kulturveranstaltungen, Bera tung und vieles mehr bereithalten.
#508Wir wollen Modelle fördern, in denen mehrere Generationen zusammenwohnen.
#509Auch Dorfläden mit Zugang zu Bestellplattformen regionaler Produzent*innen sind möglich.
#510- Willkommen braucht Strukturen: Geflüchtete kommen in den Kommunen an – wir unterstützen sie dabei, eine Willkommenskultur zu schaffen und die Geflüchteten zu versorgen.
#511Wir fordern einen EU-weiten Fonds, der Geflüchteten Bewegungsfreiheit sichert und aufnahmebereiten Kommunen und solidarischen Städten hilft.
#512(Siehe Kapitel 5, „Willkommen braucht Strukturen“)
#513- Öffentliche Wasserspender wie in Rom, Sonnencremespender wie in Holland und flächendeckend kostenlose öffentliche Toiletten: Wir wollen, dass die Kommunen in der Lage sind, mehr als das absolut Nötige zu schaffen.
#514Wir sagen, wie wir das bezahlen wollen: mit angemessenen Steuern auf hohe Vermö gen und Konzerngewinne und mit einem starken, gerechten EU-Haushalt.
#515Das Geld ist da: Holen wir uns den Reichtum zurück!
#516Die EU hat darauf hingewirkt, öffentliches Eigentum aufzulösen und dem Markt zuzuführen Wir wollen öffentliches Eigentum und die Orientierung am Gemeinwohl in der Daseinsvorsorge stärken.
#517Öffentliches Eigentum muss auch bedeuten: sozial verträgliche Preise und gemeinwohlorientiertes Wirtschaften.
#518- Wir wollen einen Kommunalisierungsfonds auf EU-Ebene aus Mitteln der Kohäsions politik.
#519Er soll Kommunen finanziell unterstützen, die ihre privatisierten Betriebe in öffentliche Trägerschaft (zurück-)führen wollen, seien es Wohnungsbestände, Krankenhäuser, Wasserversorgung, der öffentliche Nahverkehr oder die Abfallwirt schaft.
#520Modelle mit unterschiedlichen Eigentumsformen müssen gefördert werden: Eigentü merschaft von Kommunen, von Beschäftigten oder von Bürger*innen – vom klassi schen Regiebetrieb über Stadtwerke bis hin zu Genossenschaften.
#521Gemeinsame Bedingung für eine Förderung ist eine gemeinnützige Ausrichtung: Überschüsse und Gewinne dürfen nicht entnommen, sondern müssen reinvestiert werden.
#522Im Falle einer kommunalen Trägerschaft ist eine Abgabe an den öffentlichen Haushalt der Kommune möglich.
#523Für starke Kommunen
#524Die öffentliche Daseinsvorsorge muss lokal und regional gewährleistet werden.
#525Viele Aufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge werden von den Kommunen getragen.
#526Sie unterliegen dem Zwang, Dienstleistungen europaweit auszuschreiben.
#527Europäische Fördermittel sind an Zufinanzierung der Kommunen gebunden – die oft fehlt, weil die Kommunen zu wenig Steuern von Unternehmen und Reichen einnehmen und vom Bund zu wenig bei den Kosten der Sozialleistungen unterstützt werden.
#528Das Ergebnis: Oft wird das preiswerteste Angebot akzeptiert oder die Leistungen werden privatisiert oder ganz eingestellt.
#529Wir wollen Vergaben an soziale, tarifliche und ökologische Kriterien binden und Vorrang für kurze Wege und regionale Angebote festschreiben.
#530Viele Kommunen wollen ihre ausgelagerten Betriebe und Dienstleistungen wieder in eigene Trägerschaft überführen.
#531Die Linke unterstützt sie bei diesem Prozess mit dem Kommunalisierungsfonds.
#532Unsere Vision der öffentlichen Daseinsvorsorge erfordert, dass Kommunen Spielraum haben, die Bedürfnisse der Bürger*innen gemeinwohlorientiert zu befriedigen.
#533Die Kommunen sind in ihrer Wirtschaftstätigkeit dem Korsett des EU-Binnenmarktes unterworfen – das wollen wir ändern: Krankenhäuser, Museen oder Energieversorger sollten nicht als Unternehmen angesehen werden, die miteinander um die höchsten Profite konkurrieren müssen.
#534- Die öffentliche Daseinsvorsorge ohne Zwang zu Profitmaximierung soll nicht die Ausnahme, sondern die wünschenswerte Regel sein.
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