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vom 23.06.2025 PDF
#448
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Die europäischen Fiskalregeln haben – wie die deutsche Schuldenbremse – sinnvolle und notwendige öffentliche Investitionen verhindert.
#449Im Zuge der Corona-Krise wurden sie ausgesetzt, weil sie an der Realität gescheitert sind.
#450Derzeit wird zwischen der EU Kommission und den Mitgliedstaaten über ihre zaghafte Reform verhandelt.
#451Das 3 Prozent-Defizit-Kriterium und die 60-Prozent-Schuldenstandsquote bleiben jedoch erhalten.
#452Die Mitgliedstaaten sollen lediglich mehr Flexibilität beim Schuldenabbau haben.
#453Die Begrenzung des Defizits auf 3 Prozent und die Obergrenze von 60 Prozent sind willkürlich festgelegt, es gibt keine ökonomische Begründung dafür.
#454Wir fordern, dass sie aufgehoben und die Europäischen Verträge entsprechend geändert werden, um wirksame Sozialpolitik und langfristige sozialökologische Investitionen zu ermögli chen!
#455Der erste Schritt kann gemacht werden, ohne die Verträge zu ändern: Wir wollen, dass öffentliche Nettoinvestitionen über Kredite finanziert werden dürfen.
#456Öffentliche Investitionen führen dazu, dass die öffentliche Infrastruktur und das öffentliche Vermögen gestärkt und verbessert werden, und sie schaffen nachhaltige wirtschaftli che Entwicklung.
#457Öffentliche Investitionen dürfen deshalb nicht in Defizite und den Schuldenstand eingerechnet werden.
#458Ausgenommen davon werden Investitionen in Rüstungs- und Militärausgaben, denn sie tragen nicht zur Erhöhung des gesellschaftli chen Wohlstands bei.
#459- Der EU-Haushalt muss doppelt so groß sein, um die zahlreichen Krisen in der EU zu meistern und eine regional ausgeglichene Entwicklung zu ermöglichen.
#460- Woher kommt das Geld: Wir wollen neue Steuern für transnationale und multinatio nale Konzerne einführen.
#461Eine Finanztransaktionssteuer und eine Gesamtbesteue rung von Konzernen auf EU-Ebene durch die direkte Besteuerung von 25 Prozent der Unternehmensgewinne helfen, die Steuern in der EU zu harmonisieren.
#462- Wir wollen Strukturmittel der EU gezielt für den sozialökologischen Umbau (europäi scher Green New Deal) einsetzen, um die Menschen und Regionen in der Konversi on zu unterstützen: Umbau von Wirtschaft und Verkehr, von Energie und Landwirt schaft.
#463- Wir wollen kein Geld für Frontex, Pesco und ähnliche Rüstungsprogramme ausge ben.
#464Stattdessen werden Gelder benötigt, um zivile Konfliktlösungen zu stärken – auch das Wissen und die Forschung dazu.
#465- Für das Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele und für Geschlechtergerechtigkeit wird noch immer zu wenig ausgegeben, wir wollen das ändern.
#466- Gelder aus dem EU-Haushalt dürfen nicht an Sozialkürzungen oder die Einschrän kung von sozialen und Arbeitsrechten in den Mitgliedstaaten gebunden werden.
#467Das schadet der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung.
#468- Wir wollen die EU reformieren: Sie muss eigene Schulden aufnehmen können, für die sie selbst haftet.
#469- Wir wollen, dass die neoliberalen Maastricht-Kriterien, der Stabilitäts- und Wachs tumspakt und der Fiskalpakt grundsätzlich überarbeitet und die Verträge geändert werden. Kosmetische Korrekturen reichen nicht!
#470- Die Europäische Zentralbank soll den EU-Haushalt finanzieren dürfen.
#471- Der EU-Haushalt und die Demokratisierung der EU gehören zusammen: Das Europä ische Parlament hat bislang keine eigenständige Kontrolle über den Haushalt der EU. Das wollen wir ändern!
#472Mehr öffentlicher Reichtum: Vorfahrt fürs Öffentliche
#473Die öffentliche Daseinsvorsorge umfasst Bildung, Mobilität, Energie, Pflege, Gesund heit, Wohnen, Wasser, Abfall und vieles mehr.
#474In all diesen Bereichen wollen wir eine kostengünstige und ökologisch gerechte Versorgung aufbauen.
#475Die öffentliche Daseinsvorsorge ist in der EU über Jahrzehnte dem Markt ausgeliefert und kaputtge kürzt worden.
#476Die Pflicht zu europaweiten Ausschreibungen und die Einschränkungen für Unternehmen in öffentlicher Hand haben die Qualität der öffentlichen Dienste beschädigt.
#477Zahlreiche kommunale Betriebe wurden privatisiert.
#478Die Orientierung auf Wettbewerbsfreiheit und Austerität hat überall in der EU tiefe Spuren hinterlassen: In den Schulen fehlt es an Lehrer*innen und an Geld für die Sanierung von Gebäuden.
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