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vom 24.06.2025 PDF
#390
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Die „soziale Säule“ der EU sollte ein Gegengewicht zur neoliberalen Politik und ihren Folgen schaffen.
#391Aber mehr als 100 Millionen Menschen arbeiten im Niedriglohnsektor, in prekärer Beschäftigung und sind trotz und mit Arbeit arm.
#392Der Verarmung und Entsicherung stellen wir unsere Vision einer sozial gerechten EU entgegen, in der alle Menschen sozial abgesichert mit guter Arbeit, auskömmlichen Renten und armutsfester Existenzsicherung leben können.
#393Soziale Sicherheit ist Voraussetzung für ein würdevolles Leben.
#394Wenn Konzerne und Reiche in die Pflicht genommen werden, ist sie finanzierbar.
#395- Europäische Mindeststandards: Die sozialen Standards in den EU-Ländern dürfen nur nach oben angeglichen, aber nicht abgesenkt werden (Aufwärtskonvergenz).
#396Statt Institutionalisierung von Kürzungen (wie mit den Maastricht-Kriterien und dem Fiskalpakt) fordern wir für die EU einen automatischen Mechanismus zur sozialen Sicherung.
#397Wenn Löhne und Einkommen, Beschäftigung und Sozialausgaben unter einen Grenzwert fallen, müssen entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet wer den.
#398- Wir wollen ein europäisches Mindesteinkommen: Es soll das soziokulturelle Exis tenzminimum sichern, wenn keine ausreichenden finanziellen Mittel verfügbar sind.
#399Dieses Mindesteinkommen muss in allen Lebenslagen sicher gegen Armut schützen.
#400Das Europäische Parlament hat im März 2023 auf unseren Antrag hin eine verbindli che Richtlinie beschlossen, jetzt muss sie umgesetzt werden!
#401- Wir wollen eine europäische Erwerbslosenversicherung durchsetzen.
#402Dafür soll eine Rahmenrichtlinie geschaffen werden, die den Mitgliedstaaten Vorgaben macht.
#403Sie muss Mindeststandards festlegen zu Anwartschaften, Anspruchshöhe und -dauer sowie zur Abdeckungsquote (also wie viele Erwerbslose Leistungen aus der Er werbslosenversicherung beziehen).
#404- Wenn soziale Rechte verletzt werden, die in der Europäischen Sozialcharta veran kert sind, wollen wir ein kollektives Beschwerderecht (Verbandsklagerecht) schaf fen.
#405Das sieht das „EU-Protokoll über ein fakultatives Kollektivbeschwerdeverfah ren“ von 1995 vor.
#406Deutschland hat dieses Protokoll bislang weder unterzeichnet noch ratifiziert.
#407- Sozialen Fortschritt institutionalisieren: Wir fordern eine soziale Fortschrittsklausel, um den grundsätzlichen Vorrang von sozialen Grundrechten, insbesondere des Streikrechts (unabhängig von der Branche), vor der Binnenmarktfreiheit zu sichern.
#408Renten sichern!
#409Wir streiten für ein Alter in sozialer Sicherheit überall in Europa.
#410Jede*r fünfte Rent ner*in in der EU ist von Armut bedroht.
#411Mit den Renten darf nicht an den Finanzmärk ten spekuliert werden, und Rentenleistungen dürfen nicht von den Aktienkursen abhängig sein.
#412Die Unternehmen wollen das Renteneintrittsalter erhöhen.
#413Wir stellen uns dem entgegen!
#414Die Preissteigerungen haben viele Rentner*innen in Not gebracht.
#415Wir streiten für einen wirksamen Ausgleich der Inflation für die Rente!
#416- Wir wollen eine europaweite Mindestrente, die garantiert, dass alle Menschen im Alter sicher vor Armut sind.
#417Sie muss oberhalb der Armutsrisikogrenze des jeweili gen Landes liegen. Sie soll einkommens- und vermögensgeprüft sein.
#418- Die gesetzliche Rente muss europaweit den im Erwerbsleben erreichten Lebens standard sichern.
#419Wir fordern darüber hinaus, dass niedrige Renten aufgestockt werden, bis sie sicher vor Armut schützen (Solidarische Mindestrente).
#420- Die europäischen Pensionskassen gehören zu den größten Investoren in fossile Energien weltweit.
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