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vom 24.06.2025 PDF
#351
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Noch immer werden auch „Briefkastenfirmen“ genutzt, um mit mobilen Beschäftigten einen Dumpingwettbewerb um die niedrigsten Löhne und schlechtesten Arbeitsbedingungen zu organisieren.
#352Dieses Unterlaufen von Arbeitsstandards muss unterbunden werden.
#353Die EU will mit einer Überarbeitung der Entsenderichtlinie die soziale Absicherung von ins Ausland entsandten Beschäftigten stärken. Dabei muss gelten:
#354- Voller Sozialversicherungsschutz in jedem Arbeitsverhältnis ab dem ersten Tag, auch für Saisonbeschäftigte.
#355„Geringfügige Beschäftigung“ darf nicht länger für Sozialdumping missbraucht werden!
#356- Sozialversicherungsbeiträge müssen dort gezahlt werden, wo die Wertschöpfung stattfindet, um missbräuchliche Entsendung zu verhindern.
#357- Ansprüche aus der Arbeitslosenversicherung müssen grenzüberschreitend ange rechnet werden.
#358- Vermittlungsagenturen müssen Mindeststandards einhalten und in gute Arbeitsbe dingungen vermitteln.
#359- Wir streiten für verbindliche menschenwürdige Standards für Unterkünfte mobiler Beschäftigter.
#360- Arbeitsschutzkontrollen in den Mitgliedsländern müssen im Sinne der Beschäftigten ausgebaut werden: Es muss aufhören, dass der Zoll im Zweifelsfall seine Erfolge durch Aufdeckung „illegalen Aufenthalts“ schafft, statt gegen die Unternehmen vorzugehen.
#361Das ist besonders für ausländische Beschäftigte wichtig und um den Arbeitsschutz zu stärken.
#362- Die EU muss europaweite Beratungsstellen für mobile Beschäftigte, wie das Netzwerk Faire Mobilität des DGB, dauerhaft und ausreichend finanzieren.
#363Mitbestimmung und Demokratie im Betrieb und in der Wirtschaft stärken Unternehmen sehen die Demokratie gern am Werktor enden.
#364Der europäische Binnen markt erleichtert es, Beschäftigte gegeneinander auszuspielen und mit Verlagerung in Länder mit niedrigeren Löhnen oder Sozialstandards zu drohen (und die Drohung umzusetzen).
#365Sie ändern die Rechtsform ihrer Unternehmen, um die Mitbestimmung der Beschäftigten über die Unternehmenspolitik in den Aufsichtsräten zu umgehen.
#366Die Umwandlungsrichtlinie der EU erlaubt jedoch eine viel stärkere Begrenzung, als die Bundesregierung umgesetzt hat.
#367Wir setzen uns dafür ein, die Rechte von Beschäftig ten und Betriebsräten zu stärken, und treten der Aushöhlung der Demokratie durch die Unternehmen entgegen.
#368Das ist für einen sozialökologischen Umbau der Wirtschaft von entscheidender Bedeutung.
#369- Wir fordern ein Mitbestimmungsrecht bei wirtschaftlichen Fragen wie Investitionen, Betriebsschließungen, Verlagerung und Entlassungen.
#370Beschäftigte und die Gesell schaft müssen mitentscheiden, was, wo und unter welchen Bedingungen produziert wird.
#371Das darf nicht allein dem Profitinteresse der Aktionäre überlassen bleiben.
#372- Die deutschen Mitbestimmungsgesetze müssen auf ausländische Unternehmens formen ausgeweitet werden und auch bei der Europäischen Aktiengesellschaft (SE) voll gelten, um Mitbestimmungsflucht zu verhindern.
#373Europäische Betriebsräte wol len wir stärken.
#374- Das Streikrecht muss für alle Beschäftigten in Deutschland gewährleistet sein, einschließlich der Beschäftigten in kirchlichen Einrichtungen und für Beamt*innen.
#375Auf europäischer Ebene wollen wir ein Recht auf politischen Streik verankern.
#376- Wo öffentliche Gelder an Unternehmen fließen, müssen sie mit einer Ausweitung der Mitbestimmungsrechte der Beschäftigten bzw.
#377öffentlichem Miteigentum verbunden werden.
#378- Bei Standortverlagerung müssen öffentliche Fördermittel für die Ansiedlung zurück gezahlt werden.
#379Der Zeitraum, für den das gilt, muss verlängert werden.
#380- Wir wollen Genossenschaften und kollektives Eigentum an Betrieben fördern.
#381Soziale Sicherheit für alle in Europa:
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