Vergleich von Wahlprogrammen und Grundsatzprogrammen

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vom 25.06.2025 PDF
#334
– Arbeits- und Tarifstandards im Hauptunternehmen umgehen.
#335
Insbesondere in der Bauwirtschaft, Logistik, im IT-Sektor, der Reisebranche, im öffentlichen Personenver kehr und in der Landwirtschaft kommt derartiges Sozialdumping häufig vor.
#336
- Wir wollen eine europäische Regelung zur Generalunternehmerhaftung, wie es sie zum Beispiel im Baugewerbe in Deutschland gibt.
#337
Auftraggeber*innen müssen für die Arbeitsbedingungen und Entlohnung der von ihnen beauftragten Subunterneh men einstehen.
#338
- Bei einer Änderung der EU-Verträge müssen die Bereiche der öffentlichen Daseins vorsorge von Liberalisierung und Privatisierung ausgenommen werden.
#339
Unternehmen in die Verantwortung für die gesamte Lieferkette nehmen
#340
Die EU will Sorgfaltspflichten von Unternehmen bei deren ausländischen Zuliefe rer*innen festschreiben.
#341
Es ist kein Naturgesetz, dass Unternehmen Vorprodukte von Subunternehmen in anderen Ländern beziehen, deren Arbeits- und Herstellungsbedin gungen sie nicht kontrollieren können.
#342
Das ist Unternehmensstrategie, um die Kosten für Herstellung und Lagerung ihrer Produkte zu senken.
#343
Sozial- und Umweltdumping, die Verletzung von Arbeits- und Menschenrechten werden dabei meist in Kauf ge nommen.
#344
Es ist nicht wahr, dass die Unternehmer*innen nicht wissen und nicht beeinflussen können, unter welchen Bedingungen ihre günstigen Zulieferer*innen produzieren lassen.
#345
Wir setzen uns dafür ein, dass alle Hersteller*innen in die Verant wortung genommen werden.
#346
- Die Schwellenwerte für Unternehmensgrößen müssen deutlich herabgesetzt werden.
#347
- Wir wollen die Informations- und Mitbestimmungsrechte für Betriebsräte erweitern.
#348
(Siehe Kapitel 4, „Sozial gerecht weltweit“)
#349
Mehr Rechte für mobile Beschäftigte und Saisonbeschäftigte
#350
Arbeitsmobilität innerhalb der EU darf nicht dazu führen, dass Beschäftigte ausgebeu tet werden und die soziale Absicherung ausgehebelt wird.
#351
Noch immer werden auch „Briefkastenfirmen“ genutzt, um mit mobilen Beschäftigten einen Dumpingwettbewerb um die niedrigsten Löhne und schlechtesten Arbeitsbedingungen zu organisieren.
#352
Dieses Unterlaufen von Arbeitsstandards muss unterbunden werden.
#353
Die EU will mit einer Überarbeitung der Entsenderichtlinie die soziale Absicherung von ins Ausland entsandten Beschäftigten stärken. Dabei muss gelten:
#354
- Voller Sozialversicherungsschutz in jedem Arbeitsverhältnis ab dem ersten Tag, auch für Saisonbeschäftigte.
#355
„Geringfügige Beschäftigung“ darf nicht länger für Sozialdumping missbraucht werden!
#356
- Sozialversicherungsbeiträge müssen dort gezahlt werden, wo die Wertschöpfung stattfindet, um missbräuchliche Entsendung zu verhindern.
#357
- Ansprüche aus der Arbeitslosenversicherung müssen grenzüberschreitend ange rechnet werden.
#358
- Vermittlungsagenturen müssen Mindeststandards einhalten und in gute Arbeitsbe dingungen vermitteln.
#359
- Wir streiten für verbindliche menschenwürdige Standards für Unterkünfte mobiler Beschäftigter.
#360
- Arbeitsschutzkontrollen in den Mitgliedsländern müssen im Sinne der Beschäftigten ausgebaut werden: Es muss aufhören, dass der Zoll im Zweifelsfall seine Erfolge durch Aufdeckung „illegalen Aufenthalts“ schafft, statt gegen die Unternehmen vorzugehen.
#361
Das ist besonders für ausländische Beschäftigte wichtig und um den Arbeitsschutz zu stärken.
#362
- Die EU muss europaweite Beratungsstellen für mobile Beschäftigte, wie das Netzwerk Faire Mobilität des DGB, dauerhaft und ausreichend finanzieren.
#363
Mitbestimmung und Demokratie im Betrieb und in der Wirtschaft stärken Unternehmen sehen die Demokratie gern am Werktor enden.
#364
Der europäische Binnen markt erleichtert es, Beschäftigte gegeneinander auszuspielen und mit Verlagerung in Länder mit niedrigeren Löhnen oder Sozialstandards zu drohen (und die Drohung umzusetzen).


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