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vom 25.06.2025 PDF
#292
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Frauen bekommen in Deutschland für ihre Arbeit immer noch fast ein Fünftel weniger Geld als Männer.
#293Das ist einer der höchsten Verdienstunterschiede aller EU-Länder.
#294Mit der Entgelttransparenzrichtlinie verpflichtet die EU die Mitgliedstaaten bis 2026 zu Maßnahmen, um das zu ändern.
#295Wir wollen nicht nur Transparenz, sondern Gleichheit: Das deutsche Entgelttransparenzgesetz muss ein Entgeltgleichheitsgesetz sein.
#296Wir brauchen nicht nur ein Auskunftsrecht, sondern stärkere Durchsetzungsrechte, um tatsächlich gleiche Bezahlung zu erreichen.
#297Zudem müssen die Löhne in sogenannten Frauenberufen steigen – dazu muss auch die Auslagerung durch öffentliche Arbeitge ber beendet und öffentliche Dienstleistungen müssen ausreichend finanziert werden.
#298(Siehe Kapitel 1, „Steuern gegen Ungleichheit und für eine gute Zukunft“) - Alle Unternehmen müssen ihren Beschäftigten Auskunft über das Lohnniveau für vergleichbare Tätigkeiten geben.
#299- Wir wollen ein Verbandsklagerecht zur Durchsetzung gleicher Bezahlung, damit Frauen nicht mehr allein ihre Rechte einklagen müssen.
#300Beschäftigte in der Digitalisierung schützen
#301Durch die Digitalisierung von Produktionsprozessen, die Nutzung von Computersyste men und Anwendungen künstlicher Intelligenz bekommt der Schutz von Beschäftigten eine neue Dringlichkeit.
#302Digitale Vorgänge hinterlassen Daten, die umfassende Rück schlüsse auf die Arbeitenden ermöglichen.
#303Leistung und Verhalten können damit überwacht und gesteuert werden.
#304Wir wollen die Persönlichkeitsrechte von Beschäf tigten schützen, unzulässige Kontrollen verhindern und Verhaltenssteuerung begren zen.
#305Nur so können wir eine menschenwürdige Arbeitswelt erhalten und ausbauen, in der digitale Anwendungen Unterstützung für Beschäftigte sind und nicht nur Mittel zur Profitsteigerung der Unternehmen.
#306Digitalisierung soll das Leben und die Arbeit erleichtern, nicht erschweren oder dazu dienen, Arbeitsrechte zu schleifen.
#307- Der Datenschutz für Beschäftigte muss umfassend geregelt werden.
#308Die EU hat das in der Datenschutzgrundverordnung ausdrücklich ermöglicht!
#309- Wir wollen den Einsatz von Keyloggern und anderen Überwachungstechnologien verbieten.
#310- Die digitale Überwachung von Betriebsräten muss ausgeschlossen werden.
#311- Betriebsräte und Beschäftigte müssen Auskunftsrechte erhalten, wo künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz kommt.
#312Es muss transparent gemacht werden, welche Algorithmen eingesetzt werden, damit Betriebsräte deren Arbeitsweise und Ent scheidungsprozesse überprüfen können.
#313- Keine Personalauswahl durch KI!
#314Sie führt zu Diskriminierung, weil abweichende Erfahrungen weniger Berücksichtigung finden.
#315- Wir wollen, dass die EU den Einsatz von KI in der Arbeitswelt europaweit regelt.
#316Besonders im digitalen Bereich machen die Arbeitsbedingungen nicht an den Gren zen halt.
#31728 Millionen Menschen arbeiten in Europa für digitale Plattformen wie Uber, Lieferando oder Amazon unter oft prekären Bedingungen.
#3182025 werden es wahrscheinlich bereits 43 Millionen sein.
#319Sie sind häufig Scheinselbstständige und erhalten ihre Aufträge über intransparente Algorithmen.
#320Mit der Plattformarbeitsrichtlinie will die EU Beschäftigten rechte und soziale Absicherung für diese Arbeiten sicherstellen.
#321Die Unternehmens verbände versuchen, diese Rechte möglichst vielen Beschäftigten vorzuenthalten.
#322Wir wollen, dass die Richtlinie für alle Beschäftigten umfassend umgesetzt wird, damit Mindestlöhne, Arbeitszeitregelungen, Sozialversicherungsschutz, betriebliche Mitbe stimmungsrechte und das Recht auf gewerkschaftliche Organisierung nicht ausgehöhlt oder umgangen werden.
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