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vom 26.06.2025 PDF
#274
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Auch in Artikel 2 der Europäischen Sozialcharta ist die Verpflichtung festgehalten, „die Arbeitswoche fortschreitend zu verkürzen“.
#275In vielen Berufen sind Beschäftigte schon jetzt am Rand ihrer Kräfte.
#276Das betrifft besonders auch Pflegekräfte, Erzieher*innen und Beschäftigte in sozialen Einrichtungen.
#277Viele arbeiten deswegen in Teilzeit, auch wenn das für sie weniger Geld und eine niedrige Rente bedeutet – und den Mangel an Fachkräften verstärkt.
#278Mit kürzeren Arbeitszeiten und höheren Löhnen werden Pflege, Erziehung und andere „Mangelberufe“ attraktiver.
#279So können genügend Fachkräfte gefunden und gehalten werden.
#280Kürzere Arbeitszeiten erleichtern eine gleichberechtigte Arbeitstei lung bei Haushalts- und Sorgeaufgaben, die bisher hauptsächlich von Frauen erledigt werden.
#281- Eine 4-Tage-Woche ist genug: kurze Vollzeit für alle bei vollem Lohn- und notwen digem Personalausgleich.
#282Wir schlagen dafür eine Verkürzung auf etwa 30 Stunden pro Woche vor (bzw.
#283eine 4-Tage-Woche): flexibel über die Berufsbiografie zu wäh len.
#284Wir wollen Modellprojekte dazu fördern.
#285Arbeitszeitverkürzung darf nicht zur Verdichtung der Arbeit führen!
#286- Deutschland muss endlich eine verbindliche Arbeitszeiterfassung für alle Beschäf tigten umsetzen, die dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes entspricht.
#287Be schäftigte werden durch nicht erfasste Arbeitszeiten und unrealistische Leistungs vorgaben um einen Teil ihres Lohns betrogen.
#288- Wartezeiten während der Arbeit müssen verpflichtend bezahlt werden.
#289Sie sind keine Freizeit der Beschäftigten!
#290- Wir brauchen EU-Arbeitsschutzrichtlinien zum Schutz vor Stress und körperlicher Überlastung für gute Standards in der gesamten EU.
#291Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit
#292Frauen bekommen in Deutschland für ihre Arbeit immer noch fast ein Fünftel weniger Geld als Männer.
#293Das ist einer der höchsten Verdienstunterschiede aller EU-Länder.
#294Mit der Entgelttransparenzrichtlinie verpflichtet die EU die Mitgliedstaaten bis 2026 zu Maßnahmen, um das zu ändern.
#295Wir wollen nicht nur Transparenz, sondern Gleichheit: Das deutsche Entgelttransparenzgesetz muss ein Entgeltgleichheitsgesetz sein.
#296Wir brauchen nicht nur ein Auskunftsrecht, sondern stärkere Durchsetzungsrechte, um tatsächlich gleiche Bezahlung zu erreichen.
#297Zudem müssen die Löhne in sogenannten Frauenberufen steigen – dazu muss auch die Auslagerung durch öffentliche Arbeitge ber beendet und öffentliche Dienstleistungen müssen ausreichend finanziert werden.
#298(Siehe Kapitel 1, „Steuern gegen Ungleichheit und für eine gute Zukunft“) - Alle Unternehmen müssen ihren Beschäftigten Auskunft über das Lohnniveau für vergleichbare Tätigkeiten geben.
#299- Wir wollen ein Verbandsklagerecht zur Durchsetzung gleicher Bezahlung, damit Frauen nicht mehr allein ihre Rechte einklagen müssen.
#300Beschäftigte in der Digitalisierung schützen
#301Durch die Digitalisierung von Produktionsprozessen, die Nutzung von Computersyste men und Anwendungen künstlicher Intelligenz bekommt der Schutz von Beschäftigten eine neue Dringlichkeit.
#302Digitale Vorgänge hinterlassen Daten, die umfassende Rück schlüsse auf die Arbeitenden ermöglichen.
#303Leistung und Verhalten können damit überwacht und gesteuert werden.
#304Wir wollen die Persönlichkeitsrechte von Beschäf tigten schützen, unzulässige Kontrollen verhindern und Verhaltenssteuerung begren zen.
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