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vom 19.06.2025 PDF
#2523
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Verbraucher*innen schützen
#2524Unternehmen, Banken und Konzerne sitzen gegenüber Verbraucher*innen am längeren Hebel und nutzen ihre Macht oft aus – so zum Beispiel beim Abgasbetrug der Automo bilhersteller im Dieselskandal.
#2525Die Linke setzt nicht nur auf Transparenz, wir wollen die Rechte von Verbraucher*innen stärken.
#2526Viele windige Geschäftspraktiken zielen auf Menschen mit geringem Einkommen und Senior*innen – denen tut diese Abzocke im Geldbeutel besonders weh.
#2527Verbraucherverbände müssen mehr Rechte bekommen.
#2528Sie bündeln die auf viele Personen verteilten Einzelinteressen gegenüber zum Teil globalen Unternehmen.
#2529Auch nach der Umsetzung dieser EU-Richtlinie stehen Ver bandsklagen unter dem Primat des Schutzes wirtschaftlicher Interessen.
#2530Die Verbrau cherverbände müssen hohe Haftungssicherheiten hinterlegen und mindestens von 50 Betroffenen Ansprüche belegen.
#2531- Wir fordern ein Opt-out-Verfahren wie in den Niederlanden, bei dem sich Verbrau cher*innen vorher nicht in einem Klageregister anmelden müssen.
#2532- Es braucht weitreichende Informations- und Auskunftsrechte gegenüber Behörden und Unternehmen.
#2533- Beschwerderechte gegenüber Behörden, um sie zu konkretem Handeln gegenüber unlauteren Unternehmen auffordern zu können, müssen geschaffen werden.
#2534- Die Arbeit von Verbraucherorganisationen muss unabhängig und ausreichend finanziert werden.
#2535Die Unternehmen müssen nach dem Verursacherprinzip beteiligt werden.
#2536Staatliche Einnahmen aus Kartellstrafen und unlautere Gewinne der Unter nehmen müssen den Organisationen direkt zufließen.
#2537- Reiserecht: Wir wollen generell ein Recht auf Klage und Schadenersatz schaffen, besonders bei Buchungsportalen – wahlweise im Land des Unternehmenssitzes und des/der Kläger*in/Geschädigten.
#2538- Ernährung: Eine verständliche und Verbraucher*innen-freundliche Nährwertkenn zeichnung soll verpflichtend werden.
#2539- Wir fordern eine strikte Einhaltung des Vorsorgeprinzips bei der Regulierung von hormonschädlichen Stoffen.
#2540- Es braucht eine Chemikalienpolitik, die die Gesundheit des Menschen in den Vordergrund stellt.
#2541Nach der EU-Chemikalienverordnung (REACH) zur Verringerung der Verwendung krebserregender und biologisch nicht abbaubarer Stoffe dauert es mehr als zehn Jahre, bis eine bereits verwendete Chemikalie verboten werden kann.
#2542Wir fordern dagegen schnelle und zuverlässige Prüfverfahren.
#2543- Grenzwerte für die Belastung von Lebensmitteln und Wasser mit Chemikalien und/oder Keimen dürfen nicht angehoben werden, um die Interessen einzelner Industriezweige, wie etwa der europäischen Fischerei, zu schützen.
#2544Wirtschaftspoli tik darf nicht auf Kosten der Gesundheit gehen, gerade wenn es um die Akkumulati on von Stoffen in Tierprodukten geht.
#2545- Wir fordern das Verbot von giftigen Chemikalien.
#2546Per- und polyfluorierte Alkylver bindungen (PFAS) sind Ewigkeitschemikalien, weil sie durch die Umwelt nicht abge baut werden können.
#2547Dass sie für bestimmte Produkte nicht mehr verwendet wer den dürfen, begrüßen wir.
#2548Wir fordern, dass das Verbot auf alle Produkte ausge dehnt wird.
#2549Datenschutz und Schutz vor staatlicher Überwachung
#2550Wir brauchen einen starken europäischen Datenschutz, der Massendatenspeicherung bei staatlichen und privaten Akteuren entgegenwirkt.
#2551Die europäische Datenschutz grundverordnung (DSGVO) wurde vor der letzten Europawahl beschlossen.
#2552Seitdem wird sie unterhöhlt, indem geschlossene Datenräume geschaffen werden, wie etwa beim europäischen Raum für Gesundheitsdaten (European Health Data Space, EHDS).
#2553Dieser Tendenz in der EU-Kommission wollen wir entgegentreten.
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