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vom 19.06.2025 PDF
#2393
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Menschen retten: Legale Fluchtwege
#2394Die EU hat erst mit der Türkei und jetzt mit Tunesien ein umfassendes Partnerschafts abkommen geschlossen, das die Abwehr von Geflüchteten an den EU-Außengrenzen im Gegenzug für Investitionen vorsieht.
#2395Vier Monate zuvor hatte das Europäische Parlament die vielfältigen Menschenrechtsverletzungen in Tunesien kritisiert: Das Parlament war ausgesetzt, Journalist*innen, Richter*innen und Gewerkschafter*innen wurden willkürlich inhaftiert.
#2396Jetzt erhält Tunesien von der EU 1,5 Milliarden Euro.
#2397Das ist ein Skandal.
#2398In den Lagern an den EU-Außengrenzen herrschen inhumane Zustände.
#2399Grenz- und Lagerbewachung werden hochgerüstet.
#2400Regelmäßig kommt es zu Menschenrechtsver letzungen, Folter, Verschleppung und Vergewaltigung.
#2401- Eine Vorverlagerung der Grenzabwehr, sei es in Afrika oder sonst wo, lehnen wir ab.
#2402Keine Deals mit Diktaturen!
#2403- Seebrücken und Fähren statt Frontex!
#2404Frontex muss umgewandelt werden in eine europäische Rettungsmission.
#2405- Wir fordern einen effektiven und ausfinanzierten Überwachungsmechanismus gegen Pushbacks und Menschenrechtsverletzungen an den EU-Außengrenzen.
#2406- Seenotrettung ist nicht nur legal, sie ist nach dem internationalen Seerecht Pflicht.
#2407Es braucht eine EU-finanzierte Seenotrettungsmission, um das Massensterben auf dem Mittelmeer zu beenden und die Ausschiffung in einen sicheren Hafen in der EU zu gewährleisten.
#2408- Da die EU dieser Pflicht nicht nachkommt, versucht die Zivilgesellschaft, diese Lücke zu schließen.
#2409Dieses Engagement muss gewürdigt und unterstützt werden, statt es zu kriminalisieren.
#2410Zivile Seenotrettung darf nicht unter Strafe gestellt oder systematisch behindert werden.
#2411- Wir benötigen sichere Fluchtwege für Geflüchtete in die EU, humanitäre Visa zur legalen Einreise und/oder die Aufhebung des Visumzwangs für Schutzsuchende.
#2412- Aufnahmeregelungen für Schutzbedürftige müssen ausgeweitet werden, etwa auch über das Resettlement-Programm des UNHCR.
#2413- Armuts-, Umwelt- und Klimaflüchtlinge müssen verbindliche Flüchtlingsrechte bekommen. Niemand flieht freiwillig!
#2414- Grenzkontrollen im Schengen-Raum und jetzt auch in Deutschland sind rechtswid rig, wir lehnen sie ab.
#2415Die „stationären Grenzkontrollen“ finden vorrangig an östli chen EU-Innengrenzen statt.
#2416Die Bewegungsfreiheit im Schengen-Raum ist seit 1995 eingeführt und ein großer Fortschritt.
#2417Asylsuchende dürfen nicht zurückgewie sen werden und sie müssen einen Antrag auf Asyl stellen können, egal in welchem Land sie sich befinden.
#2418Asyl als Grundrecht – ohne Einschränkungen
#2419Das Gemeinsame Europäische Asylsystem (GEAS) lehnen wir ab.
#2420Es ist eine moralische Bankrotterklärung und ein Einknicken vor den rechten Kräften in Europa.
#2421Es verschlim mert die Situation an den Außengrenzen, inhaftiert Schutzsuchende und gefährdet Menschenleben.
#2422In Schnellverfahren und unter Haftbedingungen ist keine faire Prüfung möglich.
#2423Mit diesem Beschluss entrechten die EU-Regierungen schutzbedürftige Menschen und ziehen die Mauern der Festung Europa höher.
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