Vergleich von Wahlprogrammen und Grundsatzprogrammen

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vom 19.06.2025 PDF
#2380
Flucht ist kein Verbrechen!
#2381
In ihren Verträgen hat die EU sich verpflichtet, die Genfer Flücht lingskonvention einzuhalten.
#2382
Täglich verstößt sie dagegen: Schutzsuchende werden an den EU-Außengrenzen misshandelt und rechtswidrig zurückgeschoben.
#2383
Im Juni 2023 sind vor Pylos mehr als 500 Menschen infolge eines Abdrängversuchs der griechi schen Küstenwache gestorben.
#2384
Auch hinter dem meterhohen Grenzzaun an der polnisch-belarussischen Grenze sterben regelmäßig Schutzsuchende in Frost und Schlamm, zum Teil nach rechtswidriger Zurückweisung durch Polen.
#2385
Dennoch leitete die EU-Kommission kein Vertragsverletzungsverfahren gegen rechtswidrige Push backs ein.
#2386
Diese tödliche Kumpanei der Abschottung muss enden!
#2387
Die Grenzschutza gentur Frontex war zumindest indirekt an Pushbacks beteiligt oder vertuscht sie.
#2388
Das internationale Seerecht verpflichtet zur Rettung von Menschen in Not auf dem Meer, sie dürfen auch nicht in unsichere Länder wie Libyen zurückverbracht werden.
#2389
Die Linke steht für eine solidarische und humane Migrations- und Asylpolitik, die die Genfer Flüchtlingskonvention, die Europäische Menschenrechtskonvention und insgesamt die Menschenrechte und die Humanität zum Maßstab ihres Handelns nimmt.
#2390
Rechte Parteien schüren die Angst, dass Migration den Wohlstand bedrohe.
#2391
Doch Wohlstand und soziale Sicherheit werden bedroht, weil Grenzen für Konzerne und Banken viel durchlässiger sind als für Menschen, die vor Krieg und Elend fliehen.
#2392
Gegen die ganz große Koalition der Abschottung, die uns mehr Zäune und Mauern als Lösungen verkaufen wollen und Zehntausende Tote in Kauf nehmen, zielen wir auf eine Gesellschaft ohne Abschottung.
#2393
Menschen retten: Legale Fluchtwege
#2394
Die EU hat erst mit der Türkei und jetzt mit Tunesien ein umfassendes Partnerschafts abkommen geschlossen, das die Abwehr von Geflüchteten an den EU-Außengrenzen im Gegenzug für Investitionen vorsieht.
#2395
Vier Monate zuvor hatte das Europäische Parlament die vielfältigen Menschenrechtsverletzungen in Tunesien kritisiert: Das Parlament war ausgesetzt, Journalist*innen, Richter*innen und Gewerkschafter*innen wurden willkürlich inhaftiert.
#2396
Jetzt erhält Tunesien von der EU 1,5 Milliarden Euro.
#2397
Das ist ein Skandal.
#2398
In den Lagern an den EU-Außengrenzen herrschen inhumane Zustände.
#2399
Grenz- und Lagerbewachung werden hochgerüstet.
#2400
Regelmäßig kommt es zu Menschenrechtsver letzungen, Folter, Verschleppung und Vergewaltigung.
#2401
- Eine Vorverlagerung der Grenzabwehr, sei es in Afrika oder sonst wo, lehnen wir ab.
#2402
Keine Deals mit Diktaturen!
#2403
- Seebrücken und Fähren statt Frontex!
#2404
Frontex muss umgewandelt werden in eine europäische Rettungsmission.
#2405
- Wir fordern einen effektiven und ausfinanzierten Überwachungsmechanismus gegen Pushbacks und Menschenrechtsverletzungen an den EU-Außengrenzen.
#2406
- Seenotrettung ist nicht nur legal, sie ist nach dem internationalen Seerecht Pflicht.
#2407
Es braucht eine EU-finanzierte Seenotrettungsmission, um das Massensterben auf dem Mittelmeer zu beenden und die Ausschiffung in einen sicheren Hafen in der EU zu gewährleisten.
#2408
- Da die EU dieser Pflicht nicht nachkommt, versucht die Zivilgesellschaft, diese Lücke zu schließen.
#2409
Dieses Engagement muss gewürdigt und unterstützt werden, statt es zu kriminalisieren.
#2410
Zivile Seenotrettung darf nicht unter Strafe gestellt oder systematisch behindert werden.


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