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vom 19.06.2025 PDF
#2344
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- Wir wollen ein Bleiberecht für die Opfer rechter Gewalt in der EU, um der auf Vertreibung gerichteten Intention der Täter*innen entgegenzutreten.
#2345Wir verurteilen die Angriffe auf Moscheen, Synagogen sowie andere sakrale oder symbolische Orte.
#2346Auch linke Menschen und Strukturen geraten immer wieder in den Fokus rechter Angriffe.
#2347Wir stehen zusammen und sind solidarisch mit Opfern rechter Gewalt und ihren Angehörigen.
#2348Sie müssen langfristig besser unterstützt werden.
#2349Die Linke setzt sich dafür ein, dass der Tag der Befreiung vom Faschismus und der Beendigung des Krieges überall in der EU Feiertag wird.
#2350Sicherheit statt Überwachungsstaat – Polizei im
#2351Rechtsstaat
#2352Unter den Schlagworten „Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität“ bezie hungsweise der „irregulären“ Migration hat die EU in den vergangenen Jahrzehnten die Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden massiv ausgebaut.
#2353Sie beruht auf umfas senden Datenbanken, die besonders eine Bevölkerungsgruppe betreffen: Mig rant*innen.
#2354Mit der „Interoperabilitätsverordnung“ werden diese Datenbanken umfas send über ein gemeinsames Abfrageportal miteinander verknüpft: EURODAC zur Erfassung von Asylsuchenden, VIS zur Erfassung von Visumantragsteller*innen, das im Aufbau befindliche Entry/Exit-System (EES) zur Erfassung aller Einreisen von Dritt staatsangehörigen und ihrer Aufenthaltstitel, das European Travellers Identifcation and Authorization System (ETIAS) zur Erfassung aller Drittstaatsangehörigen, die von der Visumpflicht befreit sind.
#2355Von ihnen allen werden biometrische Daten gespeichert, anhand derer die Datenbanken durchsucht werden können.
#2356Hinzu kommt das Schen gener Informationssystem (SIS), das neben Einreiseverboten auch gesuchte Personen und Gegenstände umfasst.
#2357Mit Milliardensummen wurden Systeme aufgebaut, die die lückenlose Erfassung von Migrant*innen sicherstellen sollen und zugleich Ausdruck eines Generalverdachts gegen diese Bevölkerungsgruppe sind.
#2358Auch soziale Bewe gungen und Fußballfans werden inzwischen grenzüberschreitend überwacht, immer wieder werden etwa anlässlich von Großdemonstrationen Grundrechte eingeschränkt.
#2359Wir verteidigen die Grundrechte und wollen die Demokratie ausweiten.
#2360Wir wollen von den riesigen, milliardenteuren Datenhalden zu einem System gegenseitiger Rechtshilfe zurückkehren, bei dem die Polizeibehörden im Einzelfall personenbezogene Daten bei anderen Behörden abfragen können.
#2361Die EU-Kommission erklärt regelmäßig, dass sie gegen Rassismus und Hassrede vorgehen will, präsentiert aber kaum konkrete Maßnahmen.
#2362In Deutschland trifft unrechtmäßige Polizeigewalt vor allem arme Menschen, die überdurchschnittlich Angehörige nichtweißer Minderheiten und besonderem Verdacht ausgesetzt sind (Racial Profiling).
#2363Rassistische und unverhältnismäßige Polizeiarbeit spielt eine wichtige Rolle dabei, herkunftspezifische Ungleichheit in Europa aufrechtzuerhalten.
#2364- Maßnahmen, die allein oder weitgehend an das äußere Erscheinungsbild von Betroffenen anknüpfen, müssen verhindert werden: Verdachtsunabhängige Kontrol len durch Polizeibehörden müssen verboten werden.
#2365Wir benötigen klare Leitlinien für die Praxis, die vorbeugende Schulungen und strenge Maßnahmen zur Rechen schaftslegung und zur Ahndung von Verstößen umfassen sollten.
#2366- Polizeiliche Razzien, die pauschal auf migrantische Orte zielen, lehnen wir ab.
#2367Gleiches gilt für die Verwendung stigmatisierender Begriffe wie „Clankriminalität“ und „soziale Brennpunkte“ als Grundlage der Polizeiarbeit und Begründung für Raz zien.
#2368Wir setzen uns dafür ein, dass ethnisierende Kategorien bei personenbezoge nen Hinweisen in der Polizeiarbeit grundsätzlich ausgeschlossen werden.
#2369- Die EU-Institutionen sollen eine europaweite Überprüfung national angewandter Polizeitechniken und -methoden zur Inhaftierung von Personen einleiten und mit den Mitgliedstaaten zusammenarbeiten, um Methoden zu verbieten, die irreversible Schäden oder den Tod verursachen können.
#2370- Die Europäische Kommission muss Leitlinien für unabhängige Polizeibeschwerde stellen und deren Befugnisse zur Überprüfung von polizeilichen Maßnahmen bereit stellen.
#2371- Die Umsetzung der Opferschutzrichtlinie muss überwacht werden.
#2372Die Opfer von Polizeibrutalität müssen im Rahmen des EU-Mechanismus auf nationaler Ebene geschützt werden.
#2373- Die zunehmende Kriminalisierung sozialer Bewegungen in der EU muss gestoppt werden.
#2374Protest und ziviler Ungehorsam sind legitim und nötig für eine lebendige Demokratie.
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