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vom 19.06.2025 PDF
#2089
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Die Charta der Europäischen Grundrechte ist gut, sie muss endlich eingehalten werden.
#2090Die Grundrechte in Europa müssen unantastbar und einklagbar sein.
#2091Auch die Geflüchteten, die sich auf den Weg in die Europäische Union machen, sind Trä ger*innen dieser Grundrechte.
#2092Wie die EU die Geflüchteten behandelt, sagt etwas über die Menschenwürde überall in der EU aus.
#2093Wir verteidigen die Rechte der Geflüchteten auf Leben und menschenwürdige Behandlung.
#2094Wir verteidigen damit auch die Rechte aller Menschen.
#2095In den vergangenen Jahren haben Tausende europäische Bürger*innen, Nichtregie rungsorganisationen, Verbände und Gewerkschaften im Rahmen der Konferenz zur Zukunft Europas (CoFE) Ideen zur Weiterentwicklung der EU und für Reformen der EU Institutionen entwickelt.
#2096Die Konferenz zur Zukunft Europas hat zum ersten Mal einen transnationalen demokratischen Prozess geboten.
#20972022 wurden als Ergebnis 49 Vorschläge mit zahlreichen konkreten Handlungsempfehlungen zu Klimaschutz, Energie, Migration, Außen- und Sicherheitspolitik, Mobilität, Soziales, Gesundheit und Pflege, Jugend und Bildung vorgelegt.
#2098Diese Vorschläge spiegeln die Erwartungen der europäischen Bürger*innen: Sie wünschen sich eine stärkere öffentliche Daseinsvor sorge, höhere Steuern für Großunternehmen, kostenfreie Bildungs- und Erziehungsan gebote.
#2099Die erarbeiteten Vorschläge sind aber nicht verbindlich in die Politikgestaltung eingeflossen.
#2100Die Linke war Teil der Konferenz zur Zukunft Europas, wir teilen viele der Forderungen und setzen uns weiterhin dafür ein, diese zu verwirklichen.
#2101EU-Politik soll gemeinschaftlich entwickelt werden, um die EU mit Blick auf die Bekämpfung der grenzübergreifenden multiplen Krisen zukunftsfähiger und resilienter zu machen.
#2102EU-Institutionen demokratisieren – Europäisches Par
#2103lament stärken
#2104Wir wollen die Dauerblockaden innerhalb der EU – insbesondere durch den Europäi schen Rat – überwinden und eine stärkere Mitbestimmung der Regionen.
#2105Das Initiativ recht für EU-Gesetze liegt allein bei der EU-Kommission.
#2106Gerade bei der Kommission gibt es einen starken institutionalisierten Einfluss von Lobbygruppen.
#2107Wir fordern deshalb:
#2108- Der Europäische Rat soll in eine zweite Kammer umgewandelt werden.
#2109- Das Europäische Parlament muss ein uneingeschränktes Initiativrecht bekommen, damit es selbst Gesetzesprozesse anstoßen und so Politik entwickeln kann.
#2110- Im Bereich der Wirtschafts- und Währungsunion soll das Parlament gleichberechtigt mit Rat und Euro-Gruppe entscheiden können.
#2111- Nur das Europäische Parlament soll die Kommission und die Präsidentin oder den Präsidenten der Kommission vorschlagen, wählen und abwählen können.
#2112- Das Europäische Parlament soll für seine Zuständigkeiten ein alleiniges Haushalts recht bekommen.
#2113Es soll auch die EZB demokratisch kontrollieren.
#2114(Siehe Kapitel 1, „Europäische Geldpolitik“)
#2115- Der Ausschuss der Regionen soll gestärkt werden, indem er in die Entscheidungs struktur der EU-Institutionen einbezogen wird.
#2116So sollen die Regionen zukünftig effektiv an der Politikgestaltung beteiligt sein.
#2117Der Ausschuss der Regionen formu liert dann nicht mehr nur Stellungnahmen mit empfehlendem Charakter, sondern darf über Gesetzesinitiativen des Parlaments mitbestimmen und selbst welche ein bringen.
#2118Lobbyismus einen Riegel vorschieben
#2119Schätzungsweise 25 000 Lobbyist*innen mit einem Jahresbudget von 1,5 Milliarden Euro nehmen in Brüssel Einfluss auf die EU-Institutionen.
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