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vom 18.06.2025 PDF
#2005
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Gerechte Handelspolitik: Kooperation statt Konkurrenz
#2006Wir wollen Ausbeutung in den Nord-Süd-Beziehungen entgegentreten, Armut und Hunger bekämpfen und die Lasten der Klimapolitik gerecht verteilen.
#2007Sicherheit umfasst mehr als die Abwesenheit von Gewalt.
#2008Die Versorgung mit guten Lebensmit teln muss gewährleistet sein, es muss Zugang zu medizinischer Versorgung, zu Wohnraum, Kultur, Bildung und Ausbildung in einer intakten Umwelt geben.
#2009- Wir wollen ein effektives europäisches Lieferkettengesetz, das wirksam gegen Kinderarbeit, Ausbeutung, Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden vor geht und klare Sorgfaltspflichten für Unternehmen vorschreibt.
#2010Der Finanzsektor darf von diesem Gesetz nicht ausgeschlossen bleiben.
#2011Der EU-Rat muss den Weg für die Lieferkettenrichtlinie des Europaparlamentes freimachen.
#2012(Siehe Kapitel 2, „Für die sozialökologische Rohstoffwende“)
#2013- Europäische Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (Economic Partnership Agree ments, EPAs) sind häufig unter starkem Druck der EU zustande gekommen und überwiegend von den wirtschaftlichen Interessen der EU bestimmt.
#2014Sie sehen einen weitgehenden Freihandel vor.
#2015Dies führt dazu, dass diese Länder mit billigen, in dustriell hergestellten Waren überschwemmt werden und die einheimischen Hand werksbetriebe in großem Umfang zugrunde gehen.
#2016Die EU muss die EPAs durch Kooperations- und Investitionsabkommen ersetzen, die systematisch darauf ausge richtet sind, die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
#2017- Die Linke setzt sich gegen die Freihandelsideologie und für faire Kooperationsab kommen ein, die die UN-Nachhaltigkeitsziele zum Maßstab haben, im Einklang mit Klimaschutzzielen, Menschenrechten, Entwicklungszusammenarbeit und Rechten von abhängig Beschäftigten stehen und die Bekämpfung von Armut anstelle von Profitstreben zum Ziel haben.
#2018- Zentrale Bestandteile fairer Abkommen sind: kein Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen, für deren Produktion Wälder abgeholzt werden oder die biologische Vielfalt gefährdet wird; eine Rohstoffwende, die Kreislaufwirtschaft stärkt (siehe Kapitel 2, „Mehr Kreislaufwirtschaft, weniger Abfälle“), und der Transfer von Tech nologie und Wissen.
#2019- Demokratische Beteiligung und Transparenz müssen bei Verhandlungen gewährleis tet sein!
#2020Wir wollen die volle Einbeziehung der Zivilgesellschaft, einschließlich klein bäuerlicher Initiativen, Frauennetzwerken, indigener Gruppen usw.
#2021und eine starke Beteiligung der Parlamente bei Verhandlungen.
#2022Es braucht hohe Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards für Produkte und Dienstleistungen sowie klare Regeln beim Datenschutz.
#2023Sonderklagerechte von Konzernen müssen abgeschafft werden.
#2024- Überwindung von Hunger und Armut heißt: Existenzsicherung für bäuerliche Betriebe und Landarbeiter*innen weltweit!
#2025Wir wollen Regionen darin unterstützen, Landwirtschaft nicht vorrangig für den Export zu betreiben.
#2026Es muss Schluss damit sein, dass Nahrungsmittelmärkte von außen mit Lebensmitteln – zum Beispiel von der EU subventionierten – überschwemmt werden.
#2027Wir wollen die ökologische Pro duktion weltweit fördern und dafür internationale Systeme vereinbaren, die vor Preisverfall schützen.
#2028- Die EU sollte kommerzielle landwirtschaftliche Großprojekte („Grüne Revolution“), die oft die Versorgung der lokalen Bevölkerung missachten, nicht mehr unterstüt zen.
#2029Eine Förderung von Landwirtschaft mit Hybridsaatgut, starker künstlicher Dün gung und Pestiziden, die die bäuerlichen Betriebe abhängig von Chemiekonzernen machen, lehnen wir ab.
#2030Dasselbe gilt für Projekte, bei denen die einheimische Bevöl kerung wegen fehlender Eigentumsnachweise von angestammten Bewirtschaf tungsflächen vertrieben wird.
#2031Stattdessen setzen wir auf Programme, die lokales Wissen sowie neue Technologien kombinieren, um die soziale Lage und die Ernäh rungssouveränität der einheimischen Bevölkerung zu sichern.
#2032- Das Monitoring und die Evaluation bestehender Projekte müssen mit Blick auf Menschenrechte, insbesondere das Recht auf Nahrung verbessert werden.
#2033- Die EU hat mit fast allen westafrikanischen Staaten Fischereiabkommen geschlos sen, die europäischen Flotten in großem Umfang den Fang vor ihren Küsten erlau ben.
#2034Seither klagen die afrikanischen Fischer über starken Rückgang der Bestände.
#2035Die EU muss dafür sorgen, dass die Fischerei dort und in anderen Teilen der Welt nicht durch den europäischen Fischfang eingeschränkt wird.
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