Vergleich von Wahlprogrammen und Grundsatzprogrammen

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vom 18.06.2025 PDF
#1991
Mit dem „Splitting“, also das Freihandelsabkom men ohne Zustimmung der Mitgliedsländer und ihrer Parlamente durchgesetzt werden, werden demokratische Mehrheiten ausgehebelt.
#1992
Entwicklungsprogramme des Globalen Nordens wie die Afrika-Strategie der EU dienen eher den ökonomischen Interessen und dem Einfluss seiner Eliten und großer Konzer ne.
#1993
Oft legitimieren sie bestehende Ungleichheiten, ohne für eine spürbare Verbesse rung der Situation in den Ländern des Südens zu sorgen.
#1994
Es ist daher kein Wunder, dass die Kritik an der Politik von EU und USA inzwischen weltweit wächst.
#1995
Dagegen würde eine EU, die in unserer multipolaren Welt inklusive Lösungen verhandelt, auch an diplomatischem Gewicht gewinnen.
#1996
Ein multilateraler Ausgleich von Interessen umfasst dabei auch Fragen von Ökonomie und Entwicklung.
#1997
Die Zusammenarbeit zwischen den Ländern des Nordens und den Ländern des Südens muss fair, ökologisch gerecht und auf der Grundlage demokratischer Prinzipien gestaltet werden.
#1998
Globale Ungleichheiten müssen endlich durch inklusive Foren angegangen werden.
#1999
Wir begrüßen deshalb Initiativen innerhalb der UN, die allen betroffenen Ländern eine Stimme geben, wie das Forum UN Financing for Develop ment und die Vorschläge für eine neue globale Steuerkonvention.
#2000
Auch die Gipfeltref fen der G77-Staaten sind in dieser Hinsicht von großer Bedeutung.
#2001
Die Nachhaltig keitsziele der UN (Agenda 2030) haben die Weltgemeinschaft auf Ziele verpflichtet, die zentraler Bestandteil einer auf Kooperation setzenden Politik mit den Ländern des Globalen Südens sein müssen.
#2002
Aktuell ist das Erreichen der Agenda-2030-Ziele hochgradig gefährdet.
#2003
Auch ein Überschreiten des 1,5-Grad-Zieles des Pariser Klimaabkommens wird für die Länder des Globalen Südens katastrophale Folgen haben.
#2004
Das Konzept der „geteilten, aber unterschiedlichen Verantwortlichkeit“ (com mon but differentiated responsibilities) aus den globalen Klimaverhandlungen muss auch auf andere Politikfelder angewendet werden.
#2005
Gerechte Handelspolitik: Kooperation statt Konkurrenz
#2006
Wir wollen Ausbeutung in den Nord-Süd-Beziehungen entgegentreten, Armut und Hunger bekämpfen und die Lasten der Klimapolitik gerecht verteilen.
#2007
Sicherheit umfasst mehr als die Abwesenheit von Gewalt.
#2008
Die Versorgung mit guten Lebensmit teln muss gewährleistet sein, es muss Zugang zu medizinischer Versorgung, zu Wohnraum, Kultur, Bildung und Ausbildung in einer intakten Umwelt geben.
#2009
- Wir wollen ein effektives europäisches Lieferkettengesetz, das wirksam gegen Kinderarbeit, Ausbeutung, Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden vor geht und klare Sorgfaltspflichten für Unternehmen vorschreibt.
#2010
Der Finanzsektor darf von diesem Gesetz nicht ausgeschlossen bleiben.
#2011
Der EU-Rat muss den Weg für die Lieferkettenrichtlinie des Europaparlamentes freimachen.
#2012
(Siehe Kapitel 2, „Für die sozialökologische Rohstoffwende“)
#2013
- Europäische Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (Economic Partnership Agree ments, EPAs) sind häufig unter starkem Druck der EU zustande gekommen und überwiegend von den wirtschaftlichen Interessen der EU bestimmt.
#2014
Sie sehen einen weitgehenden Freihandel vor.
#2015
Dies führt dazu, dass diese Länder mit billigen, in dustriell hergestellten Waren überschwemmt werden und die einheimischen Hand werksbetriebe in großem Umfang zugrunde gehen.
#2016
Die EU muss die EPAs durch Kooperations- und Investitionsabkommen ersetzen, die systematisch darauf ausge richtet sind, die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
#2017
- Die Linke setzt sich gegen die Freihandelsideologie und für faire Kooperationsab kommen ein, die die UN-Nachhaltigkeitsziele zum Maßstab haben, im Einklang mit Klimaschutzzielen, Menschenrechten, Entwicklungszusammenarbeit und Rechten von abhängig Beschäftigten stehen und die Bekämpfung von Armut anstelle von Profitstreben zum Ziel haben.
#2018
- Zentrale Bestandteile fairer Abkommen sind: kein Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen, für deren Produktion Wälder abgeholzt werden oder die biologische Vielfalt gefährdet wird; eine Rohstoffwende, die Kreislaufwirtschaft stärkt (siehe Kapitel 2, „Mehr Kreislaufwirtschaft, weniger Abfälle“), und der Transfer von Tech nologie und Wissen.
#2019
- Demokratische Beteiligung und Transparenz müssen bei Verhandlungen gewährleis tet sein!
#2020
Wir wollen die volle Einbeziehung der Zivilgesellschaft, einschließlich klein bäuerlicher Initiativen, Frauennetzwerken, indigener Gruppen usw.
#2021
und eine starke Beteiligung der Parlamente bei Verhandlungen.


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