Vergleich von Wahlprogrammen und Grundsatzprogrammen

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vom 19.06.2025 PDF
#1876
Dabei ist eine friedliche, kooperative und umfassende Nachbarschaftspolitik, die eine wachsende wirtschaftliche Zusammenarbeit, Rechtsstaatsdiskurse und Kulturaus tausch einschließt, Teil des erklärten Selbstverständnisses der EU.
#1877
Die Linke steht für eine Nachbarschaftspolitik, die Kooperation, wirtschaftliche Zusammenarbeit zum gegenseitigen Vorteil, den Schutz der Menschenrechte, interkulturellen Dialog und demokratische Entwicklungen fördert.
#1878
Während Bundesregierung und EU-Kommission gern von Menschenrechten und feministischer Außenpolitik reden, ist die Realität eine völlig andere.
#1879
Militär und Polizei verschmelzen zunehmend, insbesondere an den von Frontex bewachten Außengrenzen der EU.
#1880
Die Militarisierung der EU-Außengrenzen und die militärische „Unterstützung“ von Drittstaaten zur Vorverlagerung der europäi schen Grenzen zum Zweck der Migrationsabwehr sind brutal, inhuman und verletzen massiv die Charta der Europäischen Grundrechte.
#1881
Das destabilisiert die Gesellschaf ten.
#1882
Die Kooperation mit autoritären Staaten zur Abschottung der EU vor Geflüchteten schafft selbst neue Unsicherheiten.
#1883
Das schadet auch der Demokratie in Europa – in einer Festung kann sich keine Demokratie entwickeln.
#1884
Abschottung ist inzwischen selbst zu einem großen Geschäftszweig geworden, mit Überwachung und „Sicher heitstechnik“ werden riesige Profite erzielt.
#1885
Auch die Abhängigkeit der europäischen Energieversorgung von fossilen Diktaturen (früher Russland, heute Katar) schadet dem weltweiten Klima, unserer Demokratie hier und den Menschen vor Ort.
#1886
Zudem expor tiert die EU über Beitritts- und Assoziierungsabkommen sowie über ihre Handelspolitik Kürzungs- und Privatisierungspolitik in ihre Nachbarschaft.
#1887
Das muss sich ändern.
#1888
- Das Sterben stoppen – die europäischen Grenzen müssen entmilitarisiert werden!
#1889
Drohneneinsätze, Stacheldraht, Pushbacks, Mauern und andere Maßnahmen zur Abschottung vor Geflüchteten lehnen wir ab.
#1890
(Siehe Kapitel 5, „Menschen retten: Legale Fluchtwege“)
#1891
- Die Unterstützung für und Kooperation mit NATO-Staaten und ihren Verbündeten, die – wie die Türkei unter dem Regime von Recep Tayyip Erdoğan oder Saudi Arabien im brutalen Krieg im Jemen – das Völkerrecht missachten, müssen umge hend gestoppt werden.
#1892
- Wir fordern die EU auf, ihr Verhältnis zum NATO-Mitglied und privilegiertem EU Partner Türkei neu auszurichten.
#1893
Der Beitrittsprozess wird von Präsident Erdoğan nicht mehr verfolgt.
#1894
Die EU bindet sich durch den Flüchtlingsdeal des Europäischen Rates an das AKP-Regime und schaut bei den innen- und außenpolitischen Repres sionen der türkischen Regierung sowie ihrem geopolitischen Eingreifen im Südkau kasus regelmäßig weg.
#1895
- Wir fordern ein Ende der Beteiligung an internationalen Polizei- und Geheimdienst einsätzen oder Ausbildungsmissionen, die der Unterstützung autoritärer Regime, wie in Ägypten, Tunesien, Saudi-Arabien, Libyen oder Marokko, dienen.
#1896
- Wir lehnen es ab, dass autoritäre Regierungen oppositionelle Bewegungen und Organisationen kriminalisieren und dass die EU aus opportunistischen Gründen diese Kriminalisierung nachvollzieht.
#1897
Die PKK muss endlich von der „Terrorliste“ der EU gestrichen werden.
#1898
- Wir fordern, dass der Einsatz militärischer Sicherheits- und Söldnerfirmen in der EU verboten wird.
#1899
- Es braucht massive Investitionen in erneuerbare Energien in ganz Europa und den EU-Nachbarstaaten von Nordafrika bis Asien!
#1900
Das hilft Demokratien und ihre Wirt schaft langfristig unabhängig von fossilen Diktaturen zu machen.
#1901
- Wir wollen die Zivilgesellschaft fördern, statt Deals mit Diktatoren und Warlords zur Abschottung vor Geflüchteten schließen!
#1902
Deswegen unterstützen wir fortschrittliche Bewegungen und die Zivilgesellschaft von Kurdistan über den Sudan bis in die Westsahara.
#1903
- Eine nachhaltige Friedensordnung und kollektive Sicherheit brauchen ein stabiles ökonomisches Fundament.
#1904
Nötig ist daher eine solidarische Nachbarschafts- und Handelspolitik, die vor Ort investiert und an die Einhaltung von demokratischen, sozialen und rechtlichen Standards gebunden ist.
#1905
- EU-Erweiterung an soziale und demokratische Standards knüpfen!
#1906
Eine EU Mitgliedschaft muss an soziale, rechtsstaatliche und demokratische Entwicklungs indikatoren vor Ort gebunden werden und darf weder politische Verhandlungsmas se für die geostrategischen Interessen von NATO und USA sein noch an Kürzungs und Privatisierungsauflagen gekoppelt werden.


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