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vom 20.06.2025 PDF
#1797
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und Blockkonfrontation
#1798Militärbündnisse wie die NATO geben vor, mehr „Sicherheit“ für ihre Mitglieder zu schaffen, indem Gewaltpotenziale gebündelt werden.
#1799Insbesondere die Vereinbarun gen zur Aufrüstung sorgen jedoch für mehr Unsicherheit und führen zu einem Sicher heitsdilemma: Andere Länder stocken ebenfalls ihre Rüstungshaushalte auf.
#1800Statt Geld in Sozialpolitik zu stecken, gehen Milliarden an Rüstungsunternehmen.
#1801Während vonseiten der NATO oft von einem Verteidigungsbündnis gesprochen wird, sieht die Bilanz anders aus.
#1802Vom Kosovokrieg über den Irak bis zum „War on Terror“: Oft haben im Westen kurzfristige Profitinteressen in der Handelspolitik und imperiale Ambitionen der NATO und ihrer Verbündeten triumphiert.
#1803Auch aktuell missachten NATO-Staaten wie die Türkei oder die USA und ihre Verbündeten wie Saudi-Arabien systematisch Völkerrecht und Menschenrechte.
#1804Die NATO ist keine „Wertegemein schaft“.
#1805Auch die neue Sicherheitsstrategie der Bundesregierung und entsprechende Konzepte der EU bleiben dem Vorrang „militärischer Sicherheit“ und der Unterordnung unter die NATO verhaftet.
#1806Doch militärische Aufrüstung schafft nur scheinbar mehr Sicherheit, tatsächlich erhöht sie die Gefahr gewalttätiger Konfrontation.
#1807Einige EU-Staaten beteiligen sich mit ihren Streitkräften inzwischen sogar an der Eskalation zwischen den USA und China.
#1808Das ist brandgefährlich.
#1809Wir wollen raus aus dieser Spirale.
#1810Denn fast alle Staaten auf der Welt rüsten auf – und ein Ende ist nicht in Sicht.
#1811Im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine hat die Ampelregierung mit den Stimmen der CDU und der AfD-Opposition ein Sondervermögen zum Bundeshaushalt von über 100 Milliarden Euro beschlossen.
#1812Damit will die Bundesrepublik über Nacht das Ziel der NATO übererfüllen, 2 Prozent des Bruttoninlandsproduktes für Militär und Rüstung auszugeben.
#1813Aufrüstung bekommt – gegen das Friedensgebot des Grundge setzes – Verfassungsrang.
#1814Eine weit größere Steigerung des Rüstungshaushalts ist geplant. Dazu kommen die Aufrüstung und die Militarisierung der EU.
#1815Insgesamt sind in ihrem aktuellen Finanzrahmen bis zu 46 Milliarden Euro öffentliche Investitionen für Rüstung und militärisch relevante Forschungsprojekte vorgesehen.
#1816Die von EU-Kommission und Bundesregierung verfolgte Version einer „strategischen Autonomie“ soll der EU vor allem die Möglichkeit geben, militärisch global zu agieren.
#1817Die „Zeitenwende“ hin zu einem neuen Rüstungswettlauf bedeutet, dass Ressourcen vom Kampf für Klimaschutz, bessere Bildung, Entwicklungszusammenarbeit und soziale Sicherheit verschoben werden zu (noch) mehr Militär.
#1818Diese Politik treibt eine Aufrüstungsspirale an, die keinesfalls mehr Sicherheit in Europa schafft.
#1819Denn das Militär in der EU ist nicht unterfinanziert.
#1820Die Rüstungsausgaben der EU-Staaten umfassen bereits ein Vielfaches der Rüstungsausgaben Russlands.
#1821Wir streiten für eine EU, die strategisch unabhängig ist, aber für Frieden, Verhandlungen und Abrüstung eintritt.
#1822Wir wollen daher eine Sicherheitsstrategie für Europa, die nachhaltig Sicherheit schafft, ohne weiter zu eskalieren und den Rüstungswettlauf anzutreiben, und die zugleich international wieder eine Perspektive für Abrüstung und Deeskalation eröff net.
#1823- Stopp der Aufrüstung und keine militärischen Auslandseinsätze, stattdessen gegenseitige Sicherheit, Abrüstung, strukturelle Nichtangriffsfähigkeit und den Umbau der Streitkräfte auf der Basis strikter Defensivpotenziale.
#1824Die riesigen Schlupflöcher in den EU-Rüstungsexportrichtlinien müssen geschlossen und Sankti onen für Verstöße geschaffen werden.
#1825Die Bundeswehr muss aus allen Auslandein sätzen zurückgeholt werden.
#1826Sie darf jenseits notwendiger Katastrophenhilfe nicht im Innern eingesetzt werden.
#1827Die Notstandsgesetze, die den Einsatz der Bundes wehr im Inneren vorsehen und ermöglichen, müssen aufgehoben werden.
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