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vom 18.06.2025 PDF
#1056
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Der Ressourcenabbau stößt an seine natürlichen Grenzen.
#1057Auch die Produktion grüner Technologien ist abhängig von vielen Rohstoffen, die es in der EU nicht in ausreichendem Maße gibt, beziehungswei se die bisher nicht in der EU gefördert werden.
#1058Besonders hoch ist die Importabhän gigkeit von seltenen Erden und Metallen.
#1059Bis zum Jahr 2050 wird die EU zum Beispiel das 60-Fache an Lithium im Vergleich zu heute benötigen.
#1060Der Verbrauch von Rohstof fen wie Graphit oder Kobalt könnte bis zum 15-Fachen im Jahr 2050 steigen.
#1061Es drohen zunehmende geopolitische Konflikte über die knapper werdenden Ressourcen.
#1062Gleichzeitig braucht es immer mehr Energie, um die Ressourcen abzubauen.
#1063Der Bergbau findet oft unter nicht akzeptablen Bedingungen statt: Menschenrechte werden verletzt, Wasser wird verseucht und die Umwelt zerstört.
#1064Das ist der Preis für den Rohstoffhunger.
#1065Für den Schutz des Klimas und der natürlichen Grenzen unseres Ökosystems muss der Rohstoffabbau deshalb reduziert werden.
#1066- Der Verbrauch von Primärrohstoffen in der EU muss bis zum Jahr 2030 um 10 Prozent sinken.
#1067- Wir denken Klimaschutz und die Reduktion metallischer Rohstoffe zusammen: Wir treiben die Mobilitätswende voran (siehe Kapitel 3, „Mehr Mobilität mit weniger Verkehr“) und bauen eine europäische Kreislaufwirtschaft auf.
#1068- Wir verankern und verstärken Menschenrechte und Umweltstandards in allen EU Gesetzen.
#1069- Wir wollen keinen Bergbau in Naturschutzgebieten.
#1070Die lokale Bevölkerung muss bei Bergbauprojekten und der Wertschöpfung beteiligt werden.
#1071Den Tiefseebergbau wollen wir international verbieten.
#1072Die EU soll sich für ein Moratorium einsetzen.
#1073- Die Massenproduktion grüner Technologie darf sich nicht auf die Ausbeutung der Natur und der Menschen in den Ländern des Globalen Südens stützen.
#1074Wir wollen keinen „grünen Kolonialismus“.
#1075Dafür fordern wir ein stärkeres Lieferkettengesetz und die Berücksichtigung starker sozialer und ökologischer Standards in Handels abkommen der EU.
#1076(Siehe Kapitel 4, „Gerechte Handelspolitik: Kooperation statt Konkurrenz“)
#1077- Wir wollen den Handel mit illegal geschlagenem Holz durch strenge Regeln und international koordinierte Kontrollen und Institutionen weiter eingrenzen.
#1078Mehr Kreislaufwirtschaft, weniger Abfälle
#1079Die Rohstoffwende kann nur gelingen, wenn mehr genutzte Ressourcen wieder in die Produktion eingespeist werden und so eine Kreislaufwirtschaft entsteht.
#1080Die kapitalisti sche Verwertung mit ihrem inhärenten Zwang zu unbegrenztem Wachstum hat uns in eine Wegwerfgesellschaft geführt: Neue Produkte werden schneller gekauft, wenn die alten schneller kaputtgehen oder nicht mehr repariert oder upgedatet werden können.
#1081Wir müssen den entfesselten Markt zurück in soziale und ökologische Bahnen zwin gen: Stopp der Sinnlos-Produktion.
#1082Wir wollen raus aus der Wegwerfgesellschaft und rein in die Kreislaufwirtschaft, dafür benötigen wir strengere Vorgaben für Haltbarkeit.
#1083Keine Sollbruchstellen!
#1084Unser Ziel ist eine möglichst lange Lebensdauer von Produkten.
#1085Wir wollen reparieren und wiederverwenden, statt wegschmeißen.
#1086Wenn etwas entsorgt werden muss, dann bestmöglich recyceln, damit wir wertvolle Rohstoffe wieder in den Kreislauf zurückführen können.
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