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vom 19.06.2025 PDF
#8576
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die sich der Aufgabe der Verständigung widmen und
#8577beispielsweise auch in Osteuropa die sich historisch
#8578überlagernden Gewalterfahrungen durch den An
#8579griffskrieg Deutschlands sowie die Unterdrückung
#8580durch die Sowjetunion in ihrem komplexen Erbe
#8581verständlich und nachvollziehbar machen. Hier
#8582zu zählen auch die Zusammenarbeit mit Schulen,
#8583Universitäten und Kultureinrichtungen sowie die
#8584Unterstützung von zivilgesellschaftlichen Akteuren�
#8585Bestrebungen nach einer Umdeutung der Geschich
#8586te im Dienste nationalistischer Tendenzen treten wir
#8587entschieden entgegen.
#8588Allen Versuchen, einen „Schlussstrich“ unter das Er
#8589innern an die Verbrechen des Nationalsozialismus
#8590und besonders der Shoah zu ziehen oder sie zu ver
#8591harmlosen, stellen wir uns klar entgegen. Sie sind
#8592mit den demokratischen Werten unvereinbar. Wir
#8593werden dies nicht unbeantwortet lassen – nicht in
#8594Deutschland, nicht in Europa, nirgendwo.
#8595Zum europäischen Erbe gehört auch die grausame
#8596Geschichte von Völkermord, Kolonialismus, Verskla
#8597vung und Ausbeutung in Afrika, Lateinamerika und
#8598Asien. Selbst während der Entstehung des euro
#8599päischen Friedensprojektes bestanden koloniale
#8600Gewalt und wirtschaftliche Ausbeutung fort. Viele
#8601europäische Staaten und Unternehmen waren in
#8602diese Verbrechen verwickelt, und Europa profitiert
#8603noch heute von den damals geschaffenen Abhän
#8604gigkeiten. Deswegen wollen wir die Aufarbeitung
#8605der kolonialen Geschichte in enger Zusammen
#8606arbeit mit den Nachkommen, mit Forscher*innen
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