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vom 18.06.2025 PDF
#472
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Q Niederlassungsfreiheit
#473Die Freiheit von Selbständigen und Unternehmern innerhalb der EU begrüßen wir grundsätzlich.
#474Aber sie darf nicht dazu missbraucht werden, sich durch Scheinselbständigkeit Ansprüche auf Sozialleistungen zu er schleichen.
#475Die EU-Dienstleistungsfreiheit führt insbesondere im Transportgewerbe zu einer Umgehung von Mindest löhnen, Steuern und Sozialabgaben.
#476Dies schädigt den Sozialstaat.
#477Lohn- und Sozialdumping wollen wir des halb beenden.
#478Q EU und Sozialpolitik
#479Die AfD steht für eine gerechte und faire Sozialpolitik, die durch eine nachhaltige, generationengerechte Aus gestaltung der Sozialversicherungssysteme sowie eine verlässliche soziale Absicherung für Rentner, Arbeits lose und Arbeitnehmer im unteren Lohnoder Gehaltssegment gewährleistet werden muss.
#480Da die vertraglich geregelten Kompetenzen der EU auf Unterstützung und Ergänzung der Maßnahmen der Mitgliedstaaten beschränkt sind, liegen Verantwortung und Gestaltungskompetenz für die Sozialpolitik wei terhin bei den Mitgliedstaaten.
#481Ihnen obliegt es, ihr nationales Sozialsystem an ihren eigenen Werten auszu richten und nach ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit auszugestalten.
#482Diese Gestaltungskompetenz der Mitgliedstaaten und die zwischen den Mitgliedstaaten nach wie vor be stehenden sozioökonomischen Unterschiede schaffen Anreize zur Migration in Staaten mit einem höheren Niveau an Sozialleistungen.
#483Dies führt zum Zielkonflikt zwischen den nationalstaatlichen Interessen einer Begrenzung des Bezugs von Sozialleistungen auf die eigenen Bürger und dem Ziel der Freizügigkeit innerhalb der EU.
#484Die AfD tritt dafür ein, dass in diesem Zielkonflikt die Ausübung der Freizügigkeit der EU-Bürger aus geschlossen wird, wenn sie vornehmlich dem Zweck des Bezugs von Sozialleistungen in Deutschland dient.
#485Q Sozialleistungen für EU-Ausländer
#486Bevor EU-Ausländer im Sozialrecht mit Deutschen gleichgestellt werden, soll bei Bedürftigkeit der jeweilige Herkunftsstaat zuständig bleiben.
#487Wir setzen uns dafür ein, dass Ausländer aus EU-Staaten erst dann Sozialleistungen in Deutschland erhalten, wenn sie zehn Jahre im Inland Steuern und Sozialversicherungsbeiträge gezahlt haben und in dieser Zeit ihren Lebensunterhalt ohne staatliche Hilfe bestritten haben.
#488Q Keine europäische Sozialunion
#489Die sozialen Sicherungssysteme der verschiedenen EU-Länder sind höchst unterschiedlich geregelt.
#490Gleiches gilt für die Arbeitsmärkte.
#491Diese Vielfalt wollen wir im Sinne des Wettbewerbs der Systeme innerhalb der EU erhalten.
#492Wir befürworten ein koordinierendes Sozialrecht samt Sozialabkommen, wonach in anderen EU-Mitglied staaten erworbene Sozialversicherungsansprüche auf das Sozialversicherungssystem im Herkunftsland übertragen werden können.
#493Jegliche Versuche der EU, Mindeststandards in den EU-Mitgliedstaaten einzuführen, betrachten wir als Ver stöße gegen die Europäischen Verträge.
#494Die EU-Sozialcharta halten wir für überflüssig.
#495Die AfD lehnt alle Versuche ab, die in den Verträgen festgelegte Gestaltungskompetenz der Mitgliedstaaten für die Sozialpolitik mithilfe von Deklarationen (z.
#496B.
#497„Europäische Säule sozialer Rechte“) auszuhöhlen und auf diesem Wege neue Zuständigkeiten der EU-Institutionen zu schaffen.
#498Keinesfalls darf es zu einer Ver einheitlichung von Sozialsystemen kommen, da dies die Gefahr birgt, dass inländische Arbeitnehmer für die Versicherung der Arbeitnehmer in anderen EU-Staaten Beiträge entrichten müssen.
#499Eine derartige Umver teilungsunion widerspricht dem Geist des Vertrags von Lissabon.
#500Dies gilt insbesondere für die bereits ins Auge gefasste europäische Arbeitslosenversicherung.
#501Steuern und Finanzen
#502Die Steuerhoheit steht den nationalen Parlamenten zu.
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