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vom 22.09.2025 PDF
#185
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Eine Politik, die sich vom Euro abwendet und eine Rückkehr zu nationalen Währungen oder neue Experimente fordert, ist nicht nur rückwärtsgewandt, sondern ökonomisch und politisch völlig unverantwortlich: Sie gefährdet unse-ren wirtschaftlichen Wohlstand, die neu hinzugewonnenen Freiheiten wie das Europa ohne Schranken und das friedliche Zusammenleben der Völker in Eu-ropa.
#186Deshalb arbeiten wir auch in Zukunft für einen starken Euro und stabi-le Preise.
#187Für eine stabile Währung ist die Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank und ihre Verantwortung für die Geldwertstabilität unverzichtbar.
#188Sie hat dafür gesorgt, dass auch in der Krise ein hohes Maß an Preisstabilität und Kauf- kraft herrschte.
#189Die Preise sind in Deutschland seit Einführung des Euro stabiler als zu Zeiten der Deutschen Mark.
#190Auch der Wert des Euro gegen- über dem US-Dollar ist in den vergangenen 13 Jahren deutlich gestiegen.
#191Damit der Euro stark bleibt, treten wir für den weiteren Abbau der Neuver- schuldung, ausgeglichene Haushalte in allen EU-Mitgliedstaaten sowie die strikte Einhaltung nationaler Schuldenbremsen ein.
#192Wir treten für eine unab- hängige Europäische Zentralbank ein.
#193Der Handlungsauftrag der Notenbank ergibt sich aus dem EZB-Statut.
#194Wir wollen, dass alle Staaten, die den Eu- ro eingeführt haben, diesen auch gemeinsam verteidigen.
#195Denn eine gemein-same Währung ist ein unverzichtbares Instrument im internationalen Handel und in der weltweiten Währungspolitik.
#196Solidarität für Solidität Wir bekennen uns zur Solidarität mit unseren europäischen Partnern.
#197Deshalb unterstützen wir Euroländer, die aus eigener Kraft nicht aus der Krise kom-men.
#198Wir wollen, dass sie schnell wieder auf eigenen Füßen stehen können.
#199Dabei handeln wir nach dem Grundsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“: Jedes Land ist zunächst selbst gefragt, bevor es Unterstützung aus dem Rettungsschirm erhalten kann.
#200Voraussetzung ist zudem, dass das Land langfristig seine Schulden allein tragen kann.
#201Solidarische Hilfe kann aber nur dann nützen, wenn die Krisenländer konse- quent an der Beseitigung der Ursachen arbeiten.
#202Deshalb dürfen Hilfen nur im Gegenzug zu strikten Auflagen gewährt werden.
#203Dazu gehört die Pflicht, Schuldenberge abzubauen und die eigene Wettbewerbsfähigkeit durch Refor- men und Zukunftsinvestitionen in Bildung, Forschung und Technologie zu stei-gern.
#204Die Troika aus Europäischer Zentralbank, Europäischer Kommission und Internationalem Währungsfonds unterstützt und überwacht die Länder bei ihren Reformanstrengungen.
#205Ihre Arbeit ist unverzichtbar.
#206Die Krise ist für die betroffenen Länder eine Chance, überfällige wirtschafts- und sozialpolitische Reformen anzugehen.
#207Die finanz- und wirtschaftspoliti- schen Auflagen sind notwendig, um die Krisenländer auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zu bringen.
#208Nur so helfen wir den betroffenen Ländern, dau-erhaft echtes Wachstum und damit auch Wohlstand für ihre Bürger zu errei- chen.
#209Die Erfolgsbeispiele Irland und Spanien zeigen, dass der von uns ein-17 geschlagene Weg der richtige Weg aus der Krise ist.
#210Auch einige mittel- und osteuropäische Staaten haben in den letzten Jahren bewiesen, dass eine konsequente Reformpolitik auf einen stabilen Wachstumspfad führt.
#211Reformen für mehr Wettbewerbsfähigkeit Viele Menschen in den Krisenstaaten müssen noch erhebliche Opfer für die fehlerhafte Politik früherer Jahre in ihren Ländern erbringen.
#212Besonders bedrü-ckend ist die hohe Arbeitslosigkeit von jungen Menschen in Europa.
#213Doch gerade sie tragen nicht die Verantwortung für die Fehlentwicklungen und die übertriebene Ausgabenpolitik der Vergangenheit.
#214Daher müssen die Anpas- sungslasten gerecht verteilt werden.
#215Umso mehr ist Europa verpflichtet, jetzt kraftvoll zu handeln.
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