Vergleich von Wahlprogrammen und Grundsatzprogrammen

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vom 11.12.2025 PDF
#4890
Für einen wirtschaftlichen Neuanfang der ärmsten Länder sind Entschuldungsinitiativen und die Streichung insbesondere illegitimer Schulden unerlässlich.
#4891
Wir setzen uns für die Schaffung eines internationalen Insolvenzrechts für Staaten ein, um überschuldete Länder nachhaltig aus der Schul- denspirale zu befreien.
#4892
Wir brauchen aber nicht nur mehr Geld in der Entwicklungszu- sammenarbeit; wir wollen die Mittel für die Entwicklungszusam- menarbeit auch effizienter als bisher einsetzen.
#4893
Die Menschen in Deutschland sollen wissen, wofür ihre Steuermittel zur Armutsbe- kämpfung eingesetzt werden.
#4894
Deswegen wollen wir mehr gemein- same und transparentere Entwicklungsprogramme in der EU und den VN unter einer verantwortlichen Einbeziehung unserer Part- nerländer und der Zivilgesellschaft.
#4895
Dazu gehört auch, dass wir das Instrument der Budgethilfe, also der direkten Unterstützung der öffentlichen Haushalte von Entwicklungsländern, weiterentwickeln und ausbauen.
#4896
Die Budgethilfe muss an klare Kriterien im Bereich Menschenrechte und gute Regierungsführung gebunden werden.
#4897
Gleichzeitig muss unsere Politik kohärenter werden.
#4898
Alle anderen Politikmaßnahmen mit Auswirkungen auf Entwicklungsländer müs- sen darauf geprüft werden, ob sie den entwicklungspolitischen Zie- len in die Quere kommen.
#4899
Wir treten an gegen die von Schwarz-Gelb durchgesetzte Re- nationalisierung der Entwicklungszusammenarbeit.
#4900
Darum sind wir für die Aufhebung der 1/3 : 2/3-Quote für das Verhältnis von europä- ischer und multilateraler zur bilateralen Zusammenarbeit.
#4901
Weil die globalen Probleme nicht mehr von einzelnen Staaten allein gelöst werden können, wollen wir eine deutliche Stärkung der multilatera- len Zusammenarbeit, um mit der EU und den VN mehr Wirkung für Entwicklung zu erzielen.
#4902
Ein wesentliches Ziel der Entwicklungszusammenarbeit ist die politische Teilhabe der Menschen in den Partnerländern.
#4903
Wir wol- len Menschen in ihren Fähigkeiten unterstützen, ihre Rechte ein- zufordern und zu verwirklichen.
#4904
Armut und Gewalt sind nicht ge- schlechtsneutral.
#4905
Frauen werden in Konflikten immer wieder Opfer gezielter und strategisch genutzter sexualisierter Gewalt und sind besonders betroffen von Entrechtung, Benachteiligung und Aus- beutung.
#4906
Strukturelle Ursachen wie Machtunterschiede und Do- minanzverhältnisse, mangelnde Rechte und nicht ausreichender Zugang zu Ressourcen sowie fehlende politische Partizipation von Frauen blockieren weltweit eine geschlechtergerechte Gesellschaft.
#4907
Deshalb müssen Strategien, die Armut und Gewalt überwinden wollen, darauf abzielen, die Rechte von Frauen und Mädchen zu stärken, ihre (Zugangs-)Chancen zu erhöhen und die Machtun- terschiede zwischen den Geschlechtern zu verringern.
#4908
Wir treten gegen die Diskriminierung von Schwulen, Lesben und bi- und trans- sexuellen Menschen ein und werden mehr Toleranz mit Hilfe der Zivilgesellschaft vor Ort fördern, vor allem in Ländern, in denen sexuelle Minderheiten gewaltsamen Übergriffen ausgesetzt sind.
#4909
Gerade die Stärkung und Beteiligung von Frauen im Sinne der UN-Resolution 1325 ist dabei von besonderer Bedeutung.
#4910
In der Resolution werden Konfliktparteien dazu aufgerufen, die Rechte von Frauen zu schützen und Frauen gleichberechtigt in Friedens- verhandlungen, Konfliktschlichtung und den Wiederaufbau einzu- beziehen.
#4911
Die staatlichen Institutionen der Partnerländer wollen wir dazu auffordern und darin stärken, ihre menschenrechtlichen Verpflichtungen gegenüber ihrer Bevölkerung anzuerkennen und zu erfüllen.
#4912
Weil Armut nicht geschlechtsneutral ist, setzen wir die Entwicklungsgelder verstärkt für bessere Bildung und gleiche Chan- cen von Frauen und Mädchen ein.
#4913
Hunger ist kein Schicksal, sondern eine Folge von Politikversa- gen.
#4914
Es mangelt vor allem an Zugangs- und Verteilungsgerechtig- keit.
#4915
Wir verfolgen eine kohärente, ressortübergreifende Strategie zur Verwirklichung des Rechts auf Nahrung und für mehr Ernäh- rungssouveränität, zu der neben der Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft und Fischerei auch Wertschöpfung vor Ort und so- ziale Sicherungssysteme zählen.
#4916
Auch Maßnahmen gegen „Land Grabbing“ und skrupellose Spekulation mit Nahrungsmitteln ge- hören dazu.
#4917
Angesichts zunehmender Hunger- und Naturkatastro- phen sowie bewaffneter Konflikte wollen wir die Mittel für huma- nitäre Hilfe deutlich erhöhen.
#4918
Eine Welt der Menschenrechte Die Umbrüche in der arabischen Welt haben die Schwachstellen der deutschen und EU-Außenpolitik deutlich gemacht, die auf ver- meintliche Stabilität zu Lasten einer menschenrechtlich orientierten Politik gesetzt hat.
#4919
Eine neue Außen- und Entwicklungspolitik muss deshalb Menschenrechte ins Zentrum rücken.
#4920
Deutsche Politik muss im Hinblick auf den Schutz und die Förderung von Menschen- rechten und Entwicklung kohärenter werden.


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