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vom 09.12.2025 PDF
#4204
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Wir tragen dazu bei, dass die Leseförderung intensiviert wird und nicht aus- schließlich an Schulen stattfindet.
#4205Lesen und Schreiben sind die entscheidenden Voraussetzungen für Medien- und Konsumkom- petenz, Integration und Inklusion, gesellschaftliche und politische Teilhabe.
#4206Deshalb wollen wir die öffentlichen, nicht kommerziellen Bibliotheken erhalten – als Orte des niedrigschwelligen und kosten- günstigen Zugangs zu Literatur und Wissen.
#4207Zudem wollen wir die elektronische Ausleihe in Bibliotheken vereinfachen.
#4208Wir brauchen unser kulturelles Erbe als Quelle des Nachdenkens und als Zeugnis stetigen Wandels.
#4209Deshalb soll die Digitalisierung und Archivierung von Video- und Audiokunst, Musik- und Filmar- chiven, Flyer- und Streetart, aber auch „flüchtigen“ Künsten, wie Theater und Tanz, vorangetrieben und zugänglich gemacht werden.
#4210Entsprechende Hürden wollen wir abbauen.
#4211Ebenso wie das visuelle Erbe muss auch das aktenmäßig dokumentierte historische Erbe aus den Archiven, Bibliotheken und Museen digitalisiert werden, um dauerhaft Teil der Erinnerungskultur bleiben zu können.
#4212Anstoß für Demokratie und Menschenrechte, Nachhaltigkeit und Frieden Demokratie braucht Kultur.
#4213Kulturelle Orte sind Orte der gesell- schaftlichen Begegnung, der produktiven Reibung.
#4214Sie sind Keim- zellen für demokratische Ideen und Prozesse.
#4215Sie schaffen Raum für Neues, für Reflexion und Widerspruch, für Debatte und Diskurs.
#4216Sie sind unser gesellschaftliches Labor – abseits vom Sound des Sachzwangs.
#4217Kultur ist ein Medium der Freiheit und Individualität.
#4218Wo sie – auch unter dem Vorwand der „Beleidigung religiöser Ge- fühle“ – zum Angriffsziel menschenrechts- und demokratiefeindli- cher Kräfte wird, werden wir entschlossen für sie Partei ergreifen.
#4219Kultur schafft Raum für Protest.
#4220Gerade an Orten der Unter- drückung und in Zeiten der Verfolgung.
#4221Bei systematischen Men- schenrechtsverletzungen ist die Kunst oft das einzige Sprachrohr, über das Protest uns noch erreicht.
#4222Wir müssen diese Kanäle of- fenhalten.
#4223Künstlerinnen und Künstler, die mutig genug sind auf- zustehen und Widerstand zu leisten, finden unsere Solidarität: vom chinesischen Schriftsteller Liao Yiwu bis zur russischen Band Pussy Riot, von den Dichterinnen des Arabischen Frühlings bis zum irani- schen Filmemacher Jafar Panahi.
#4224Kultur ist ein wichtiges Mittel in der Präventionsarbeit und im Kampf gegen den Rechtsextremismus.
#4225Neonazis haben in Regionen ohne zureichendes Kulturangebot, ohne Jugendzentren und sons- tige Orte der Begegnung, oft ein leichtes Spiel.
#4226Deswegen fordern wir auch für die kulturellen Initiativen gegen den Rechtsextremis- mus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit eine sichere und verstetigte Förderung durch den Bund.
#4227Kultur stellt Fragen nach einer ökologisch verantwortungsbewuss- ten Lebensweise.
#4228Diese Fragen und Irritationen können uns aus dem alltäglichen Phlegma der ressourcenverschwendenden Bequemlich- keit herausreißen.
#4229Deshalb werden wir das Politikfeld Kultur in den Fortschrittsbericht zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie aufneh- men.
#4230Kulturpolitik ist Friedenspolitik.
#4231Auswärtige Kulturpolitik und internationaler Kulturaustausch gehören zu den wichtigsten Inst- rumenten für Völkerverständigung.
#4232Die auswärtige Kulturpolitik werden wir deshalb stärken, insbesondere Mittlerorganisationen wie Goethe-Institut und Deutscher Akademischer Austauschdienst.
#4233Wir begreifen kulturelle Verständigung als einen Schlüssel für ein zusammenwachsendes Europa und für den notwendigen „Dialog der Kulturen“ weltweit.
#4234Kultur kann Dialoge mit Ländern eröffnen, zu denen es keine weiteren Zugänge gibt.
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