Vergleich von Wahlprogrammen und Grundsatzprogrammen

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vom 11.12.2025 PDF
#1136
Aber der ökologische Umbau, der Bildungsauf- bruch und der soziale Ausgleich können nur mit einem handlungsfä- higen Staat gelingen.
#1137
Dazu braucht der Staat eine solide und solida- rische Finanzierung, denn eine Politik auf Pump können wir uns nicht mehr leisten.
#1138
Die Schuldenbremsen von Bund und Ländern sagen nichts anderes, als dass Ausgaben und Einnahmen in einem stabilen Gleichgewicht stehen müssen.
#1139
Die enorme Verschuldung aller öffentlichen Haushalte ist auch das Ergebnis der unehrlichen Finanzpolitik der vergangenen Jahrzehn- te, die die neoliberale Regierung unter Merkel auf die Spitze treibt: Trotz steigender Steuereinnahmen sind die Schulden der Bundesre- publik während Merkels Kanzlerschaft um 500 Mrd.
#1140
Euro gestiegen.
#1141
Anstatt wichtige Reformen zu finanzieren, verplempert sie das Geld der SteuerzahlerInnen und steckt es in ein unsinniges Betreuungs- geld oder – schlimmer noch – versorgt damit durch eine Senkung des Mehrwertsteuersatzes für die Hotelbranche („Mövenpick-Steuer“) eine einzelne Interessengruppe.
#1142
Die Verschuldung ist jedoch so hoch, dass für die Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen an Ausga- benkürzungen, Subventionsabbau und Steuererhöhungen kein Weg vorbeiführt.
#1143
Wer etwas anderes versucht, handelt fahrlässig.
#1144
Umge- kehrt gilt aber auch: Nicht alles, was wünschenswert ist, ist ab sofort finanzierbar.
#1145
Deswegen setzen wir für eine Regierungsübernahme klare Prioritäten bei den finanzwirksamen Projekten.
#1146
Wer wichtige Zukunftsprojekte finanzieren und öffentliche Haus- halte solide aufstellen will, muss Prioritäten setzen.
#1147
Grüne Haus- haltspolitik steht deshalb für eine gründliche Aufgabenprüfung, die unnötige Ausgaben vermeidet.
#1148
Durch Reduzierung der Schwarzar- beit, die Einführung eines Mindestlohns, die Abschaffung umwelt- schädlicher Subventionen wie des Dienstwagenprivilegs oder der Steuerbefreiung von Kerosin, den Verzicht auf Prestigebau projekte, den Verzicht auf teure und unsinnige Rüstungsprojekte sowie eine weitere Verkleinerung der Bundeswehr und eine Straffung im Beschaffungswesen können wir Milliarden einsparen.
#1149
Grüne Haushaltspolitik schützt das Klima.
#1150
Mit einem grünen Klimaschutzhaushalt wollen wir klimaschädliche Subventionen ab- bauen und so die ökologische Verschuldung verringern.
#1151
Mit den Mehreinnahmen wollen wir wichtige Energiewende- und Klima- schutzprogramme solide finanzieren und zudem noch einen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung leisten.
#1152
Grüne Haushaltspolitik ist geschlechtergerecht.
#1153
Wir wollen in den Bundesministerien Gender-Budgeting einführen, damit öffent- liche Gelder zielgenauer, gerechter und sparsamer eingesetzt wer- den.
#1154
Dazu wollen wir analysieren, von welchen Geldern Männer und Frauen profitieren, um auf dieser Basis dann Steuerungsinstru- mente für die Haushaltspolitik zu entwickeln.
#1155
Eine funktionierende öffentliche Infrastruktur, eine gut ausge- bildete Bevölkerung und ein funktionierendes Gemeinwesen sind Voraussetzungen für unternehmerischen Erfolg und den Aufbau privaten Vermögens.
#1156
Der private Reichtum in Deutschland ist in den letzten 20 Jahren extrem stark angewachsen.
#1157
Die Steuern auf hohe Einkommen sowie Vermögen und Erbschaften sind in den letzten zwei Jahrzehnten gesunken.
#1158
Gleichzeitig ist die öffentliche Hand auf allen Ebenen verschuldet und strukturell unterfinanziert.
#1159
Es ist an der Zeit, dass wir dieses Missverhältnis beenden.
#1160
Wir können bei der Finanzierung öffentlicher Güter nicht mehr auf grenzenlo- ses Wachstum oder neue Schulden setzen.
#1161
Wir müssen daher die Einnahmen des Staates maßvoll erhöhen.
#1162
Der Spielraum dafür ist angesichts der privaten Reichtums- und Einkommensentwicklung da, privater Wohlstand muss wieder stärker zur Finanzierung des Gemeinwesens und damit zur Finanzierung seiner eigenen Voraus- setzungen beitragen.
#1163
Wer mit uns regieren will, muss deshalb mit uns die Unterfinanzierung des Staates in Bund, Ländern und Kom- munen durch höhere Steuern auf große Einkommen und Vermögen beenden.
#1164
Dabei wissen wir, dass ein pures Mehr von staatlichen Ausgaben keine nachhaltige Lösung ist.
#1165
Auch staatliche Ausga- ben müssen effizient sein und entsprechend hinterfragt werden.
#1166
Wir werden alle staatlichen Ausgabenprogramme einer Effizienz- prüfung unterziehen.


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