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vom 08.12.2025 PDF
#1095
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Er bemisst Wohlstand an der Lebensqualität aller Menschen und dem Zustand unserer Umwelt, indem er u.
#1096den ökologischen Fußabdruck als Maß für den Ressourcenverbrauch mit einbezieht.
#1097Auch Wirtschaftspolitik muss sich an den Zielen der Nachhal- tigkeit ausrichten.
#1098Dazu wollen wir ein neues Wohlstands- und Nachhaltigkeitsgesetz ausarbeiten, das an die Stelle des überhol- ten „Stabilitäts- und Wachstumsgesetzes“ tritt.
#1099Die Frage nach der Bedeutung des Wirtschaftswachstums stellt sich jedoch auch langfristig.
#1100Wenn das Wachstum ausbleibt, drohen gesellschaftliche Verteilungskonflikte.
#1101Rezessionen lassen die Arbeitslosigkeit ansteigen, üben Druck auf die Sozialsysteme aus und führen zu einer höheren Staatsverschuldung.
#1102Wir müssen uns vor diesem Hintergrund die Frage stellen, wie wir mit stetig sinkenden Wachstumsraten umgehen, wie sie in der industriali- sierten Welt seit Jahrzehnten erzielt werden.
#1103Wir streben daher an, die Wachstumsabhängigkeit unserer Wirtschaft langfristig zu reduzieren.
#1104Die Diskussion um die richtigen Mittel dazu wurde von uns bereits in der Enquete angestoßen und sollte im parla- mentarischen Raum, mit der Wissenschaft und den Kräften der Zivilgesellschaft weitergeführt werden.
#1105BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich von jeher für eine Be- schleunigung der ökologisch-transformatorischen Prozesse von Wirtschaft und Gesellschaft ein mit der Zielsetzung, Klima- und Ressourcenschutz umfassend im gelebten Alltag zu verankern.
#1106Durch ein innovatives Ordnungsrecht, die Abschaffung klima- und umweltschädlicher Subventionen, öffentliche Investitionen sowie Marktanreiz- und Forschungsprogramme schafft grüne Politik die Rahmenbedingungen für ein regeneratives Wirtschaf- ten.
#1107Um Wirtschaftskreisläufe langfristig regenerativ und nach- haltig auszurichten, ist darüber hinaus eine noch stärkere zentrale Verankerung des Nachhaltigkeitsprinzips über Anpassungen im Wettbewerbs- und Vermögensrecht notwendig und sollte auch auf kulturelle und soziale Gemeingüter ausgedehnt werden, um deren volle Vielfalt vor Ausbeutung und damit langfristiger Zer- störung durch Wirtschaftsprozesse zu schützen.
#1108Wer GRÜN wählt … bringt grünes Wirtschaften voran, in Industrie und Dienst- leistungen, in der Bundesrepublik und in Europa – und schafft so viele neue Arbeitsplätze.
#1109reguliert wirksam die Finanzmärkte, so dass sie wieder im Dienst von Mensch und Unternehmen stehen.
#1110schafft faire Wettbewerbsbedingungen, fördert Innovation und hat keine Scheu vor der Auseinandersetzung mit großen Playern.
#1111arbeitet mit an einem demokratischen und solidarischen Europa, in dem die Reform lasten nicht bei den Ärmsten abgeladen werden.
#1112unterstützt eine Politik, die die Lebensqualität der Menschen heute und morgen im Blick hat und auf solidarische Ökono- mie setzt statt auf einen veralteten Wachstumsgedanken.
#1113Schlüsselprojekte Für eine Ressourceneffizienz-Allianz – Top-Runner-Prinzip einführen Ressourceneffizienz heißt: Wir wollen nicht weiter die Substanz unse- rer Erde verbrauchen, statt von ihrem Ertrag zu leben.
#1114Ressourcenef- fizienz ist eine ökologische Innovationsstrategie, die den Bedarf an Rohstoffimporten senkt und durch Kostensenkung bei Material statt bei Löhnen Wettbewerbsfähigkeit erhöht.
#1115Deshalb wollen wir eine Ressourceneffizienz-Allianz zustande bringen, an der sich Wirtschaft, Forschung, NGOs, Politik und Verwaltung beteiligen.
#1116Sie soll dazu bei- tragen, dass Unternehmen noch stärker auf Ressourcen- und Materi- aleffizienz achten.
#1117Beim Top-Runner-Prinzip gibt das umweltverträg- lichste und effizienteste Produkt den Standard vor, den alle anderen in vorgegebener Zeit erreichen müssen.
#1118Das bisher zahnlose Programm für Ressourceneffizienz (ProgRess) wollen wir weiterentwickeln und um verbindliche und ambitionierte Recyclingquoten sowie Rücknah- mepflichten für Hersteller ergänzen.
#1119Dies unterstützen wir unter ande- rem durch eine faire und nachhaltige öffentliche Beschaffungspolitik.
#1120Die Finanzmärkte neu ordnen – eine Schuldenbremse für Banken Die mangelhafte Regulierung der Finanzmärkte hat die Welt in eine historische Finanz- und Wirtschaftskrise gestürzt.
#1121Seitdem ist kaum et- was passiert.
#1122SteuerzahlerInnen sollen nicht wieder für das Fehlverhal- ten der Finanzindustrie zahlen müssen.
#1123Dazu brauchen wir neben einer Europäischen Bankenunion mit schlagkräftiger Aufsicht und bankenfi- nanziertem Rettungsfonds vor allem eine verbindliche Schuldenbremse für Banken.
#1124Banken müssen bis 2017 mindestens 3 % Eigenkapital im Verhältnis zu ihrer Bilanzsumme vorhalten.
#1125Diese Schuldenbremse wird die hochspekulativen Geschäfte der Vergangenheit faktisch un- möglich machen und das Finanzsystem deutlich stabilisieren.
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