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vom 09.12.2025 PDF
#1066
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Wie wir das Arbeitsrecht in solchen Dienstleistun- gen ändern wollen, haben wir im Kapitel „Teilhabe an guter Arbeit“ beschrieben.
#1067Solidarische Ökonomie fördern Solidarische Ökonomie bedeutet für uns, unser Handeln an den Leitlinien sozialer, ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit auszurichten.
#1068Wir fördern die verschiedenen Ansätze solidarischer Ökonomie, weil darin die Freiheit selbstbestimmten Handelns und Demokratie mit sozialer Gerechtigkeit verbunden wird.
#1069Hierbei knüpfen wir an erfolgreiche Beispiele wie BürgerInnenenergie- Genossenschaften oder lokale KonsumentInnen- und ErzeugerIn- nen-Gemeinschaften an.
#1070Die Direktvermarktung von Ökostrom aus Genossenschaften und BürgerInnengemeinschaftsanlagen soll gestärkt werden, um Anreize zur dezentralen Stromerzeu- gung zu schaffen.
#1071Ein wesentlicher Faktor ist dabei die Genossenschaftsbewegung.
#1072Wir wollen Gründungen in diesem Bereich erleichtern, genossen- schaftliche Dienstleistungen einem breiteren Kreis zugänglich ma- chen und ihre Weiterentwicklung fördern.
#1073Dazu entbürokratisieren wir die genossenschaftliche Rechtsform, z.
#1074durch eine Entlastung bei den Prüfungspflichten.
#1075Gleichzeitig beenden wir die Benachtei- ligung von Gemeinschaftsunternehmen besonders bei Gründungs- und Förderprogrammen und erleichtern den Zugang zu Finan- zierungsdienstleistungen.
#1076Darüber hinaus wollen wir ressourcenschonende Geschäfts- und Dienstleistungsmodelle mit gemeinschaftlicher Nutzung fördern, bei denen der Gebrauch statt des Besitzes im Vordergrund steht.
#1077Dazu gehören Carsharing-Modelle ebenso wie generationen- übergreifende Wohngemeinschaften, die eine Lösung für knapper werdenden Wohnraum in Großstädten bieten.
#1078Für Anbieter und VerbraucherInnen von Tausch-, Teil- und Verleihdienstleistungen sowie für die Open-Source- und Freie-Software-Bewegung wollen wir deshalb Rechtssicherheit schaffen.
#1079Ebenso unterstützen wir so- lidarische Handelsnetze sowie Regionalgeldinitiativen, um regiona- le Wertschöpfung zu fördern.
#1080Die Übernahme eines vor oder in der Insolvenz stehenden Un- ternehmens durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann ein geeignetes Instrument sein, um Arbeitsplätze auf der Basis nachhal- tigen Wirtschaftens zu sichern.
#1081Dies wollen wir unterstützen, etwa durch ein Vorkaufsrecht bei Betriebsübergang.
#1082Um den Mitarbei- terInnen die Ausübung des Vorkaufsrechts zu ermöglichen, bedarf es geeigneter Finanzierungsinstrumente.
#1083Mit der Förderung der solidarischen Ökonomie erschließen wir neue Möglichkeiten der ökonomischen Teilhabe und Mitbestimmung.
#1084Nachhaltiges Wirtschaften statt blinden Wachstums Die einseitige Fixierung auf das Wachstum des Bruttoinlandspro- duktes als Kriterium für wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Erfolg ist nicht länger hinnehmbar.
#1085In dieser Kennzahl bilden sich Wohlstand und Lebensqualität nur sehr schlecht ab, soziale Si- cherheit, Gleichstellung von Frauen und Männern, gute Bildung oder eine intakte Umwelt gar nicht.
#1086Hohe Unfallzahlen, Immobi- lienblasen oder ein verschwenderischer Ressourcenverbrauch mit einhergehender Umweltzerstörung erhöhen das Wachstum, sind aber höchst schädlich für Wohlstand und Lebensqualität.
#1087Wachstum der Wirtschaft, gemessen an der Steigerung des Bruttoinlandsprodukts, ist deshalb weder Ziel unseres politischen Handelns noch ein ausreichendes Mittel zur Erreichung unserer politischen Ziele.
#1088In der Frage der Entkopplung von Wirtschafts- wachstum und Umweltverbrauch liegt die Herausforderung in der absoluten Reduktion des gegenwärtigen globalen Ressourcenver- brauchs.
#1089Wir setzen uns für weitreichende Effizienzverbesserun- gen ein und für politische, wirtschaftliche, soziale und kulturel- le Rahmenbedingungen, innerhalb deren diese wirksam werden können.
#1090Die Wertschätzung eines Menschen durch die Gesellschaft darf nicht vorrangig von seinem materiellen Besitz oder Eigen- tum abhängen.
#1091Und wir setzen uns für eine Beschleunigung der ökologisch-transformatorischen Prozesse von Wirtschaft und Ge- sellschaft ein mit der Zielsetzung, Klima- und Ressourcenschutz umfassend im gelebten Alltag zu verankern.
#1092Dazu braucht es verbindliche soziale und ökologische Leitplanken für das Handeln von Unternehmen und KonsumentInnen.
#1093Wir brauchen neue Indikatoren, die neben den ökonomi- schen Aspekten auch den ökologischen und sozialen Zustand unseres Landes abbilden.
#1094Im Rahmen der von uns angestoßenen Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ haben wir darum einen neuen Wohl- standsindikator erarbeitet, den „grünen Wohlstandskompass“.
#1095Er bemisst Wohlstand an der Lebensqualität aller Menschen und dem Zustand unserer Umwelt, indem er u.
#1096den ökologischen Fußabdruck als Maß für den Ressourcenverbrauch mit einbezieht.
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