Vergleich von Wahlprogrammen und Grundsatzprogrammen

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SPD - Hamburger Programm

Grundsatzprogramm vom 28.10.2007 PDF
#84
Wo Grenzen fallen, steigen die Chancen auf ein friedliches Miteinander der Völker und Kulturen.
#85
Im selben Maße, wie die Welt zusammenwächst, wird sie jedoch auch verwundbarer.
#86
Wir erleben, dass Staaten zerfallen, Brutstätten für Anarchie und Terrorismus entstehen, religiöse und politische Fundamentalisten die Welt willkürlich in Gut und Böse teilen.
#87
Privatisierte, entstaatlichte Gewalt und die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen bringen neue Gefahren hervor.
#88
Das alles bedroht den Frieden.
#89
Nach zwei mörderischen Weltkriegen und dem Holocaust haben die Völker Europas im 20. Jahrhundert einen Kontinent des Friedens und der offenen Grenzen geschaffen.
#90
Die friedlichen Revolutionen von 1989 haben die Spaltung Europas in Ost und West überwunden.
#91
Die deutsche Einheit hat Freiheit und Demokratie für unser ganzes Land gebracht.
#92
Nicht nur in Deutschland, fast überall in Europa genießen die meisten Menschen Wohlstand und Lebensqualität wie nie zuvor.
#93
Aber zugleich durchlebt Europa bei den Bürgerinnen und Bürgern eine Vertrauenskrise.
#94
Die Menschen in den europäischen Staaten, auch in Deutschland, verlangen mehr Demokratie, mehr Rücksichtnahme auf soziale Belange, mehr Respekt vor nationalen Identitäten und kulturellen Traditionen.
#95
Deshalb muss Europa mehr als ein Staatenverbund sein, es muss ein soziales und demokratisches Bündnis seiner Bürgerinnen und Bürger werden.
#96
Umbruch in Arbeitswelt und Gesellschaft Erstmals tritt neben den Weltmarkt von Kapital und Waren eine weltweite Konkurrenz von Dienstleistung und Arbeit.
#97
Mehr Menschen als je zuvor sind von der Globalisierung und dem internationalen Wettbewerb unmittelbar betroffen.
#98
Russland, China und Indien sind für uns Zukunftsmärkte.
#99
Mit ihrem Eintritt in den Weltmarkt aber steigt auch die Zahl von Arbeitskräften enorm, die im Rahmen der globalen Arbeitsteilung verfügbar sind.
#100
Die Konkurrenz wird härter.
#101
Deutschland zählt dank der Stärke seiner Industrie zu den Gewinnern der Globalisierung.
#102
Aber nicht jeder in unserem Land hat gewonnen.
#103
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erleben, wie selbst florierende Unternehmen verlagert werden.
#104
Anonyme Fondsmanager kaufen und verkaufen Firmen wie Händler ihre Ware auf dem Großmarkt.
#105
Unsere Arbeitsgesellschaft befindet sich in einem tief greifenden Wandel.
#106
Das Tempo der Innovationen steigt und die Vielfalt der Beschäftigungsformen nimmt zu.
#107
Qualifikation und Wissen werden immer wichtiger.
#108
Neue kreative Berufe entstehen.
#109
Das traditionelle Normalarbeitsverhältnis – unbefristet und mit geregelten Arbeitszeiten – verliert an Bedeutung.
#110
Das Arbeitsleben vieler Menschen ist von einem Wechsel zwischen abhängiger Beschäftigung, Nichterwerbstätigkeit, Phasen der Familienarbeit und Selbstständigkeit bestimmt.
#111
Diese Veränderungen, nicht selten als Zwang erlebt, können Menschen überfordern und ängstigen.
#112
Viele fürchten, abgehängt, vernachlässigt oder gar vergessen zu werden, auch von der Politik.
#113
Wer gering qualifiziert oder nicht mehr jung ist, wird oft vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen.
#114
Frauen haben selbst mit den besten Bildungsabschlüssen noch längst nicht den gleichen Zugang zu beruflichem Aufstieg und zu existenzsichernder Arbeit.


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