Vergleich von Wahlprogrammen und Grundsatzprogrammen

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FDP - Wiesbadener Grundsätze

Grundsatzprogramm vom 22.04.2012 PDF
#67
Im vierten Kapitel zeigen wir, wie die sechs Traditionen des Liberalismus dabei zusammenwirken: Die Tradition des Bürgerrechtsund Rechtsstaatsliberalismus und die Tradition des sozialen Liberalismus.
#68
Unsere Fortschrittstradition und die Tradition des nationalen Liberalismus, die wir zu einer neuen Tradition des internationalen Liberalismus fortentwickeln.
#69
Die Tradition des Wirtschaftsliberalismus und schließlich die Tradition des politischen Liberalismus.
#70
Alle sechs Traditionen bekräftigen eine Politik für die Freiheit des Einzelnen, für Toleranz, für Teilhabe, für Bildung und Wachstum.
#71
So sichern wir die Chancen des Einzelnen und das Recht auf Selbstentfaltung.
#72
Zugleich entwickeln wir neue Visionen für die Freiheitsordnungen unserer Gesellschaft in Deutschland und Europa: Für eine starke Soziale Marktwirtschaft, für eine neue Bürgerdemokratie und einen fairen, schuldenfreien Staat.
#73
Die unverzichtbare Grundlage einer freien Gesellschaft ist und bleibt die Toleranz.
#74
Nur dort, wo jeder sich frei nach seinen Talenten und Fähigkeiten entfalten darf, wo der Mensch frei ist von Furcht und Zwang, gibt es wahre Freiheit und echte Chancen zur Selbstverwirklichung.
#75
Deswegen wenden wir uns – in der Tradition des Bürgerrechtsliberalismus – gegen jeden Versuch, die Lebensentscheidungen Einzelner einzugrenzen.
#76
Jeder soll die gleichen Rechte und die gleichen Pflichten haben, unabhängig von seinen Neigungen, seiner Herkunft, seinen privaten und persönlichen Orientierungen.
#77
Denn für uns gilt der Grundsatz: Ich mag Deine Meinung nicht teilen, aber ich werde alles dafür tun, dass Du sie leben und äußern darfst.
#78
Aber auch liberale Toleranz ist nicht grenzenlos.
#79
Unsere Toleranz endet dort, wo die Rechte anderer verletzt werden.
#80
Wir setzen auf den Rechtsstaat, nicht auf den Überwachungsstaat.
#81
Denn der liberale Rechtsstaat Verantwortung für die Freiheit dient dem Schutz der Freiheit, nicht ihrer Einschränkung.
#82
Deshalb braucht es nicht immer mehr, sondern bessere Sicherheit.
#83
Strafverfolgung und Gefahrenabwehr müssen effizient, jeder Eingriff muss verhältnismäßig sein.
#84
Als Freunde der Freiheit sind wir entschiedene Gegner von Extremismus jeder Art.
#85
Aber wir opfern unsere Freiheit nicht der Furcht.
#86
Denn für Liberale gilt jetzt und in Zukunft: Im Zweifel für die Freiheit.
#87
Bildung zählt für uns Liberale zu den Bürgerrechten.
#88
Vollkommen unabhängig vom persönlichen Hintergrund.
#89
Denn Bildung ist die wichtigste Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben.
#90
Diese Erkenntnis ist nicht neu.
#91
Aber sie wird in Deutschland immer wieder aufs Neue ignoriert.
#92
Immer wieder wird die Bildungspolitik zum Spielfeld selbstverliebter Bildungsarchitekten, die mit immer neuen Strukturreformen und Feldversuchen alles Mögliche schaffen – nur keine Bildungschancen.
#93
Bildungspolitik heißt nicht, das Schulgebäude alle paar Jahre vollständig umzubauen.
#94
Wir setzen auf individuelle Bildung.
#95
Dafür wollen wir gemeinsame Standards schaffen, Bürokratie in den Bundesländern abbauen und Schulen, Lehrende und Eltern stärken.
#96
Das wollen wir in einem Bildungsstaatsvertrag regeln, der unsere föderale Bildungsverfassung erneuert und mehr Wahlfreiheit, mehr Qualität und mehr Verlässlichkeit schafft.
#97
So bereiten wir den Boden für mehr Aufstiegschancen, für mehr Teilhabe – ganz in der Tradition des sozialen Liberalismus.


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