Vergleich von Wahlprogrammen und Grundsatzprogrammen

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GRÜNE - Berliner Programm

Grundsatzprogramm vom 17.03.2002 PDF
#1084
In den fünfziger Jahren dachte man, Atomkraftwerke seien unschädlich und die Menschen bekämen ohnehin immer Kinder.
#1085
Heute wissen wir, dass Rahmenbedingungen den Kinderwunsch entscheidend beeinflussen.
#1086
Rahmenbedingungen können durch die Politik kinderfreundlich gestaltet werden – dann werden sich auch wieder mehr Menschen für Kinder entscheiden.
#1087
Das Funktionieren unserer sozialen Sicherungssysteme baut darauf, dass der Generationenvertrag auch in Zukunft erfüllt wird.
#1088
Der „Nutzen“ der Kinder wurde selbstverständlich vergesellschaftet, während die Kosten der Lebenshaltung und Betreuung nur teilweise und unzureichend von der Gesellschaft übernommen worden sind.
#1089
Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die Sozialsysteme nachhaltig für alle Generationen gerecht zu gestalten.
#1090
Den Kindern gerecht werden In einer für viele Familienformen offenen Gesellschaft muss jedes Kind in der Gesellschaft die gleichen Chancen haben.
#1091
Weder Alleinerziehende noch Paare dürfen bei den finanziellen Rahmenbedingungen bevorteilt oder benachteiligt werden.
#1092
Die Absicherung von jungen Müttern und Vätern gehört deshalb ebenso zu den gesellschaftlichen Aufgaben wie die Kinderbetreuung selbst.
#1093
Die finanzielle Unterstützung von Kindern muss transparenter und unbürokratischer werden.
#1094
Unser Modell der Kinderkasse soll 75 Grundsatzprogramm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN alle finanziellen, familienpolitischen Sozialtransfers, die bisher auf verschiedene Töpfe verteilt waren, in den Städten und Gemeinden transparent und effizient unter einem Dach zusammenfassen.
#1095
Das umfasst die Lohnersatzleistungen für Kinder aus der Arbeitslosenversicherung, Mutterschafts- und Erziehungsgeld, die Kindergrundsicherung für Kinder in prekären Einkommensverhältnissen, das Kindergeld, das Baukindergeld und Rückerstattungen für Betreuungskosten.
#1096
Die größten Arbeitslosigkeitsrisiken sind zu Beginn des 21. Jahrhunderts mangelnde Weiterbildung und die Geburt und Erziehung von Kindern.
#1097
Sie werden angesichts des demografischen Wandels die Hauptprobleme am Arbeitsmarkt der Zukunft darstellen.
#1098
Wir müssen daher jungen Eltern ein faires Angebot machen, sei es durch die Gewährung von Lohnersatzleistungen über das derzeitige Mutterschafts- und Erziehungsgeld hinaus, über die Ausdehnung der Förderung von Teilzeit nicht nur im Alter, sondern auch in der Kindererziehungsphase oder die Kindergrundsicherung.
#1099
Die bestehenden Leistungen unserer Sozialversicherung für die Familien müssen weiter erhöht werden und bilden mit einer Neuausrichtung des Leistungsangebots an die Kinder eine Grundlage für eine steigende Akzeptanz unserer Sozialversicherungssysteme für die junge Generation.
#1100
Schlüsselprojekt: Politik auf Kindernasenhöhe Mehr Lebensqualität durch Kinderfreundlichkeit ist für uns ein Leitgedanke für die Modernisierung unseres Landes.
#1101
Die ökologische Modernisierung wird die Umweltbelastungen reduzieren, eine tragfähige Ressourcennutzung entwickeln und für kindgerechte Mobilität sorgen.
#1102
Das ist Politik für die erste Generation des 21. Jahrhunderts.
#1103
Daran messen wir unsere Nachhaltigkeitsstrategie.
#1104
Wir werden eine wirkliche Wahlfreiheit für ein Leben mit Kindern für alle schaffen.
#1105
Die Eltern sollen entscheiden können, wie die Betreuung ihrer Kinder aussehen soll.
#1106
Im Vordergrund unserer Anstrengungen steht daher die Betreuungsgarantie für alle Kinder ab dem ersten Lebensjahr, die zu einem bedarfsdeckenden Angebot führen wird.
#1107
Ein Aktionsplan für eine nachhaltige, kinder- und elternfreundliche Grundsatzprogramm BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Gesellschaft sorgt für einen qualitativen und quantitativen Ausbau der Kinderbetreuungsmöglichkeiten und Ganztagsschulen.
#1108
Städte und Gemeinden, Elterninitiativen und Kirchen, aber auch Unternehmen, die ein vielfältiges und qualitativ hochwertiges Angebot schaffen, werden hierzu die notwendigen finanziellen Mittel bekommen.
#1109
Die Eltern selbst sind es, die entscheiden, welche Form und welcher Umfang der Betreuung für ihr Kind gut ist.
#1110
Mit der Einführung der Kindergrundsicherung verhindern wir, dass Kinder für Familien, insbesondere für Frauen, zum Armutsrisiko werden.
#1111
Das ist präventive Sozialpolitik.
#1112
Die Kindergrundsicherung ist auch deshalb eine bessere Unterstützung für Familien, weil sie anders als die Sozialhilfe Eltern den Anreiz gibt, zusätzliche Beschäftigungen aufzunehmen.
#1113
Die Umverteilung von Finanzströmen unserer sozialen Sicherungssysteme zugunsten der Kinder ist sachlich geboten, denn sie sichern ihren langfristigen Erhalt.
#1114
Alle Leistungen, die Kindern zugute kommen, wollen wir in der Kinderkasse bündeln.


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